Springer-Verlag führt Online-Redaktionen zusammen

In einer "Content Unit" will der Axel Springer Verlag zentrale Inhalte für die Online-Auftritte einiger seiner wichtigsten Tageszeitungen produzieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

In einer recht dürren Mitteilung gab der Axel Springer Verlag heute bekannt, dass die Online-Redaktionen einiger seiner wichtigsten Blätter zusammengelegt werden. Die Tageszeitungen Die Welt, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, B.Z. sowie das Internet-Angebot unter berlin1.de werden künftig keine eigenständigen Online-Redaktionen mehr haben.

Geplant sei eine zentrale Einheit für Inhalte, hieß es bei Springer – der Verlag nennt sie ganz im New-Economy-Slang "Content Unit". Der Teil der Internet-Inhalte, der "nicht markenspezifisch" sei, solle zentral produziert und dann um regionale Inhalte für die jeweiligen Internet-Auftritte ergänzt werden. Leiter der neuen Abteilung wird Torsten Kroop. Er ist seit Februar 2001 "Managing Director" für den Internet-Auftritt der Welt. Zuvor war er Redaktionsleiter des Online-Angebots. Der Standort der Einheit soll Berlin sein; im Zuge dieser Neustrukturierung würden weniger Redakteure gebraucht, was sich in das allgemeine Sparprogramm von Springer einfüge. Über Details wollte der Verlag noch keine Auskünfte geben.

"Die Kompetenzen sollen optimal gebündelt sein", erklärte eine Verlagssprecherin. Die neue Abteilung werde nicht nur die überregionalen Inhalte aus den Bereichen Sport, Wirtschaft, Kultur, Vermischtes und Sport produzieren, sondern ebenso die spezifischen regionalen Angebote für den Internet-Auftritt jeder einzelnen Zeitung. Es werde aber weiter "Schnittstellen" zu den Redaktionen der Print-Objekte geben. Die Umstrukturierung soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Springer hatte bereits für die Vermarktung von Internet-Inhalten und den Aufbau eines News- und Entertainment-Portals unter der Marke der Bild-Zeitung Kooperationen mit der Telekom-Tochter T-Online geschlossen. Bereits Anfang September hatte der Springer-Verlag aber hochtrabende Pläne für bild.de wieder etwas zusammengestutzt. Springer hatte erst in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass im gesamten Verlag rund zehn Prozent der 14.000 Arbeitsplätze eingespart werden sollen. (jk)