Staatsanwaltschaft erhebt Anklage in HP-Korruptionsaffäre

In der Korruptionsaffäre um Schmiergeldzahlungen für einen Großauftrag in Russland hat die sächsische Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Manager und zwei ehemalige Mitarbeiter von Hewlett-Packard erhoben.

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In der Korruptionsaffäre um einen Großauftrag in Russland hat die Staatsanwaltschaft Sachsen Anklage gegen einen Manager und zwei ehemalige Mitarbeiter des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) erhoben. In der Ende August erhobenen Anklage werde auch der Konzern genannt, berichtet das Wall Street Journal. HP drohe damit eine empfindliche Geldstrafe.

Die Anklage ist der vorläufige Höhepunkt jahrelanger Ermittlungen. Vor zehn Jahren sollen HP-Mitarbeiter rund 7,5 Millionen Euro Schmiergelder gezahlt haben, um an einen 35 Millionen Euro schweren Auftrag zur Ausrüstung der russischen Staatsanwaltschaft zu kommen. Die drei Angeklagten sollen die Abwicklung über eine Tochterfirma organisiert haben. Ihnen wird Bestechung, Veruntreuung und Beihilfe zur Steuerflucht vorgeworfen.

Die Ermittlungen hatten Ende 2009 mit einem Verdacht auf Untreue und ersten Verhaftungen begonnen. Im April 2010 ließen die Staatsanwälte dann die Büros der russischen HP-Niederlassung in Moskau durchsuchen. Auch in den USA hat der Fall die Ermittler des US-Justizministeriums und der Börsenaufsicht in Bewegung gesetzt, darüber hinaus muss sich HP in seinem Heimatland weiteren Vorwürfen stellen. Die US-Regierung empfahl dem Computerhersteller, mit den deutschen Behörden zu kooperieren. (vbr)