Ständige Nachfragen zu Screenshot-Tools in macOS 15 abdrehbar

Apple will macOS absichern und fragt deshalb regelmäßig, ob Apps der Bildschirmzugriff erlaubt bleiben soll. Das lässt sich zum Glück auf zwei Arten abdrehen.

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Amnesia-App auf dem Mac

Amnesia-App auf dem Mac: Schluss mit Nachfragen.

(Bild: Jordi Bruin)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat in macOS 15 ein "Feature" eingebaut, das so manchen Nutzer Nerven kosten dürfte: Apps, die eine Bildschirmmitzeichnung erlauben, müssen künftig monatlich um Erlaubnis fragen. Das gilt für Screenshotting-Tools ebenso wie für Videokonferenzanwendungen wie Teams oder Zoom, da diese das Teilen des Screens ermöglichen. Sinn und Zweck der Funktion ist es, die Privatsphäre der Nutzer besser zu schützen, sagt Apple – ursprünglich kam die Nachfrage sogar im Wochentakt.

Eine Form von Whitelisting, die von vielen Entwicklern gefordert worden war, hat Apple in der Finalversion von macOS 15 nicht eingebaut. Die Developer fürchten nun, dass ihre Nutzer gewohnte Funktionen aufgrund des eher wenig intuitiven Freigabedialogs ungewollt abdrehen könnten – manchmal verschwindet der Dialog sogar einfach oder "versteckt sich" hinter anderen Fenstern. Wie sich nun allerdings zeigt, gibt es Möglichkeiten, die Nachfrage abzudrehen. Auch wenn dies die Systemsicherheit prinzipiell tangiert, kann sich das lohnen – zumindest, wenn der Nutzer weiß, was er tut.

Die einfachste Lösung kommt vom niederländischen Entwickler Jordi Bruin, bekannt für Apps wie MacWhisper. Er hat mit Amnesia eine simple App geschrieben, die erfasst, welche Anwendungen von macOS-Erinnerungen zum Bildschirmzugriff betroffen sind – und diese Nachfrage dann auch abdrehen kann. Er verteilt das Werkzeug kostenlos (Spenden erwünscht) und bedient sich eines simplen Tricks: Wie sich zeigt, kann man den Timestamp manipulieren, auf den macOS 15 dann die Nachfrage unterlässt. Momentan ist die App nur mit macOS 15.0 kompatibel, für macOS 15.1, das derzeit im Betatest ist, gibt es demnächst ein Update.

Wer es etwas komplizierter mag, kann auch ohne die sehr einfach zu verwendende Amnesia-App auskommen. Entwickler Jeff Johnson, der unter anderem das Safari-Entnervungswerkzeug Stop the Madness entwickelt, listet in seinem Blog dazu eine Reihe einfacherer Tipps. Nachdem man der Terminal-Anwendung vollen Festplattenzugriff erteilt hat (über die Systemeinstellungen), liest man mit diesem Kommando eine PLIST-Datei aus:

    defaults read ~/Library/Group\ Containers/group.com.apple.replayd/ScreenCaptureApprovals.plist

Dann prüft man die App, die man gerne bearbeiten möchte. Handelt es sich beispielsweise um das Programm Shottr, müsste man Folgendes eingeben:

defaults write ~/Library/Group\ Containers/group.com.apple.replayd/ScreenCaptureApprovals.plist "/Applications/Shottr.app/Contents/MacOS/Shottr" -date "3024-09-21 12:40:36 +0000"

Die Änderung besteht darin, dass man den Timestamp von 2024 auf 3024 – also 1000 Jahre in der Zukunft – setzt. Das heißt, dass die Nachfrage bis dahin ausfällt. Dies muss für jede in ScreenCaptureApprovals.plist enthaltene App durchgeführt werden.

Wichtig: Es ist notwendig, sich nach den Einstellungen auszuloggen, damit diese neuen Werte greifen. Johnson beendet seinen Blogeintrag mit den Worten, dass er an dieser Stelle eigentlich immer etwas Böses an Tim Cook oder Craig Federighi schreiben würde, es hier aber gerne unterlässt. "Genießen Sie einfach die Freiheit, nicht jeden Monat genervt zu werden."

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(bsc)