Steve-Jobs-Biograf: Beats-Übernahme soll Apples Videostrategie dienen

Walter Isaacson glaubt nicht, dass der angeblich 3,2 Milliarden US-Dollar teure Aufkauf Apples Musikbereich dient. Stattdessen solle Beats-Gründer Jimmy Iovine Apples Inhalteangebot lenken und Apples lange geplantes TV-Projekt aus der Taufe heben.

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Jobs-Biografie von Isaacson in einer Buchhandlung.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Der Journalist und Historiker Walter Isaacson, seines Zeichens offizieller Biograf des verstorbenen Apple-Chefs Steve Jobs, hat sich in einem Gespräch mit dem Musikfachblatt Billboard zu Apples angeblich geplanter Milliardenübernahme des Kopfhörerherstellers und Streamingdienstes Beats geäußert.

Er glaubt demnach nicht, dass es bei dem Geschäft um Hifi-Hardware oder Musikservices geht. Stattdessen drehe sich der Deal um den Video-Bereich. Isaacson spekuliert, dass Apple-Chef Tim Cook den Beats-Gründer und Musikmanager Jimmy Iovine zum Leiter von Apples Inhaltegeschäften machen wolle. Er könne dann dabei helfen, Apples "TV-Produkt" zu starten, über das Analysten seit Jahren spekulieren.

Isaacson hatte in der Jobs-Biografie selbst zu den Gerüchten beigetragen. Der Apple-Gründer habe ihm gesagt, er habe den Fernsehbereich "geknackt", womit vermutlich eine neue Bedienart für TV-Inhalte gemeint war. Das Fernsehgeschäft konnte Apple bislang nur langsam angehen, weil dem Konzern die notwendigen Videorechte fehlen und sich Hollywood offenbar zögerlich gibt.

Musikmanager Iovine soll schon zuvor ein Interesse daran gehabt haben, dass Apple ins Inhaltegeschäft einsteigt. Laut Isaacson habe er Jobs 2003 gedrängt, die damals zum Verkauf stehende Universal Music Group zu übernehmen. Der Plattenboss soll auch über gute Drähte nach Hollywood verfügen. (bsc)