Steve-Jobs-Umfeld kritisiert Filmbiografie

Verschiedene Freunde, Angehörige und Bekannte des verstorbenen Apple-Chefs haben sich negativ zu "Steve Jobs" von Regisseur Danny Boyle geäußert – darunter Witwe Laurene Powell.

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Steve Jobs

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Lesezeit: 2 Min.

Die von Kritikern bislang positiv aufgenommene Steve-Jobs-Filmbiografie kommt im Umfeld des 2011 gestorbenen Apple-Mitbegründers offenbar nicht gut an. Wie das Wall Street Journal schreibt, setzte sich Jobs-Witwe Laurene Powell dafür ein, dass der Streifen überhaupt nicht in die Kinos kommt. Dafür habe sie Lobbyarbeit bei Sony Pictures geleistet, wo der Film ursprünglich entstehen sollte – mittlerweile ist die Produktion zu Universal Pictures umgezogen.

Powell und andere Freunde und Bekannte des 2011 verstorbenen Jobs fürchten laut dem Bericht, dass die Filmbiografie den Apple-Mitbegründer als "grausam und inhuman" abbildet, gleichzeitig aber seine Leistungen klein mache. Bill Campbell, der lange Jahre im Board of Directors von Apple saß, sagte, eine ganze Generation werde anders über Jobs denken, "wenn sie einen Film sehen, der ihn negativ darstellt".

Campbell selbst hat "Steve Jobs" allerdings noch gar nicht gesehen, wie er einräumte. Der Produzent von "Steve Jobs", Scott Rudin, bot Laurene Powell laut eigenen Angaben eine Mitarbeit an, diese soll aber abgelehnt haben.

Der Streifen wurde vom bekannten Drehbuchautor Aaron Sorkin ("The Social Network", "Westwing") geschrieben, die Regie übernahm Danny Boyle ("Slumdog Millionaire", "Trainspotting"). Jobs wird von Michael Fassbender dargestellt. Der Film basiert auf der offiziellen Steve-Jobs-Buchbiografie von Walter Isaacson. Diese war von mehreren Apple-Managern in der Vergangenheit bereits deutlich kritisiert worden.

Zuletzt hatten sich Jobs-Nachfolger Tim Cook und Drehbuchautor Sorkin eine kleine Wortschlacht in den Medien geliefert. Cook sagte in einer TV-Show, er glaube, "viele Leute" versuchten mit solchen Filmen, opportunistisch zu sein. "Ich hasse das." Sorkin sagte daraufhin, niemand habe den Film gemacht, "um reich zu werden". Er kritisierte Apple gleichzeitig für die Produktionsmethoden des Konzerns in China. (bsc)