Straßenlaternen sollen Elektroautos aufladen

Elektromobilisten, die unter Laternen parken, sollen in Leipzig dort künftig ihre Autos aufladen können. Daran arbeiten derzeit Leipziger Wissenschaftler.

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In Leipzig sollen kommendes Jahr die Laternen einer Straße mit Ladestationen für Elektroautos ausgerüstet werden. An diesem Ziel arbeiten derzeit Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), die ihr Projekt zurzeit auf der Messe SPS/IPC/DRIVES 2013 in Nürnberg präsentieren. Sie wollen damit die Grundlage für ein zukünftiges Ladenetz in Leipzig schaffen. Das Projekt wird von den Stadtwerken Leipzig koordiniert und läuft bis 2015.

Der Prototyp ist noch in der Entwicklungsphase

(Bild: htwk-leipzig.de )

Derzeit haben Elektroautos eine Reichweite von 160 Kilometern, schreiben die Forscher. Für an Straßen parkende E-Autos stehen aber noch nicht ausreichend Ladestationen bereit. Um die Elektromobilität voranzubringen, sei es daher unabdingbar, eine effektive und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur aufzubauen.

In Leipzig sollen die Straßenlaternen als "Verbindungspunkte" zwischen den einzelnen Elektroautos und dem Stromnetz genutzt werden. Dabei soll der Elektromobilist über eine Smartphone-App, Ladekarte oder über ein TAN-Verfahren die Ladesäulen verschiedener Betreiber nutzen können.

Martin Leutelt, Mitarbeiter des Projekts, erläutert: "Die von uns geplante Ladeeinheit soll an alle vorhandenen Laternentypen passen und so Umrüstungen unnötig machen. Wir verwenden dafür einen embedded Computer. Dieser steuert dann auch den Ladevorgang – oder die Übertragung von Elektroenergie ins Stromnetz in Zeiten großen Energiebedarfs." Die Software der Steuerung basiert auf Linux.

Für dieses "vehicle-to-grid" genannte Verfahren simulieren die Forscher das Verhalten des Stromnetzes und analysieren so Chancen und Risiken einer Integration von Elektrofahrzeugen in das Energieverteilungsnetz. (anw)