Streit um Skype-Verkauf beigelegt

Der Rechtsstreit um den Verkauf der eBay-Tochter an ein Investoren-Konsortium ist vom Tisch. Die Gründer Friis und Zennström steigen wieder bei Skype ein, der ehemalige Joost-Chef Volpi und sein Investor sind aus dem Spiel.

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Der Streit um den Verkauf des VoIP-Anbieters Skype an ein Investorenkonsortium ist beigelegt. eBay und die Investoren haben sich mit den Skype-Gründern verständigt und alle anhängenden Rechtsstreitigkeiten beendet. Die beteiligten Parteien bestätigten am heutigen Freitag vor Handelsauftakt der Wall Street entsprechende Medienberichte der vergangenen Tage. Danach treten die Skype-Gründer Janus Friis und Niklas Zennström dem Konsortium um die Investmentgesellschaft Silver Lake bei. Der Investor Index Ventures und der umstrittene Ex-Joost-Chef Michaelangelo Volpi sind aus dem Spiel.

eBay will die Mehrheit der VoIP-Tochter für rund 1,9 Milliarden US-Dollar an die Investoren abgeben. Der Online-Händler hatte Skype im Jahre 2005 für 2,6 Milliarden US-Dollar übernommen. Gegen den Einstieg der Investoren machten jedoch die beiden Gründer mobil und reichten an verschiedenen Gerichten Klagen ein. Sie werfen Volpi und Index Ventures vor, bei der Anbahnung des Geschäfts von Insider-Wissen profitiert zu haben. Volpi war bis Mitte Juli 2009 Chef des ebenfalls von Friis und Zennström gegründetem Videodienstes Joost.

Die beiden Gründer, die den VoIP-Dienst gerne selbst zurückgekauft hätten, werfen ihrem ehemaligen Top-Manager Vertrauensbruch und Geheimnisverrat vor. Volpi soll den Skype-Verkauf noch während seiner Amtszeit bei Joost zusammen mit Index Ventures eingefädelt haben. Er hatte zudem Kenntnisse der P2P-Kerntechnik "Global Index", auf der Skype und Joost aufbauten. Um die Rechte an diesem Filesharing-Verfahren gab es ebenfalls Streit. Die Software gehört dem von Friis und Zennström kontrollierten Unternehmen Joltid, Skype nutzte sie nach dem Verkauf an eBay auf Lizenzbasis weiter.

Für die Rechte an Global Index und eine "substanzielle" Investition erhalten Friis und Zennström nun eine Beteiligung von 14 Prozent der Unternehmensanteile. Der Anteil der Partner um Silver Lake und Andreessen Horowitz beträgt damit 56 Prozent; eBay behält 30 Prozent von Skype. Zuvor war zudem berichtet worden, dass die beiden Gründer Sitze im Aufsichtsrat des Unternehmens erhalten sollen.

(vbr)