Studie: Steigende IT-Gehälter und anhaltender Fachkräftemangel
Der "Global Knowledge 2021 IT Skills and Salary Report" befragte 9.000 Personen aus dem IT-Sektor. Die Gehälter in Deutschland zählen in Europa zu den Top 5.
Das kürzlich von Skillsoft erworbene Unternehmen Global Knowledge hat zum sechzehnten Mal in Folge den jährlichen "Global Knowledge IT Skills and Salary Report" veröffentlicht. Die internationale Umfrage bietet Einblicke in aktuelle Gehälter, Weiterbildungen und Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmerinnen und -nehmern sowie Führungskräften im IT-Bereich.
Weltweit steigende Gehälter
Anhand seiner Daten aus dem Vorjahr zeigt das amerikanische E-Learning-Unternehmen, dass in allen untersuchten Regionen – Nordamerika, Lateinamerika, EMEA (Europe, Middle East, Africa) und Asien-Pazifik – die Gehälter im IT-Bereich zwischen 2020 und 2021 angestiegen sind. Den größten Sprung verzeichnet die Asien-Pazifik-Region mit 10,2 Prozent. Als Grund für ihr steigendes Gehalt gaben Beschäftigte beispielsweise ihre eigene Arbeitsleistung, eine firmeninterne festgelegte Steigerung, eine Beförderung oder das Erlernen neuer Fähigkeiten an.
Die höchsten Gehälter lassen sich der Studie zufolge in Nordamerika erzielen, was sich durch verschiedene Beschäftigungsebenen zieht: Das jährliche Durchschnittsgehalt beträgt dort für IT-Führungskräfte rund 138.800 und für IT-Angestellte in nicht leitender Position rund 110.000 US-Dollar. Zum Vergleich liegen die Werte für EMEA bei etwa 74.600 und 69.300 US-Dollar, was 65.200 beziehungsweise 60.500 Euro entspricht.
Innerhalb von Europa führt die Schweiz die Gehaltstabelle mit 141.950 US-Dollar (123.000 Euro) an, dahinter folgen Dänemark und Schweden. Das Durchschnittsgehalt von IT-Beschäftigten in Deutschland liegt in der Umfrage bei 95.982 US-Dollar (83.800 Euro) auf dem vierten Platz, Belgien rundet die Top 5 ab.
Ursachen des Fachkräftemangels
Der Fachkräftemangel in der IT ist ein bekanntes Phänomen, das Unternehmen mit verschiedenen Lösungsansätzen zu beheben versuchen – das Spektrum reicht von der Einwanderung qualifizierter IT-Expertinnen und -Experten bis hin zu Low Code. Global Knowledge bezieht das Thema Fachkräftemangel seit 2015 in seine jährliche Umfrage mit ein. Im Vergleich zu 2016 zeigt die aktuelle Ausgabe einen Anstieg um 145 Prozent: Demnach nehmen inzwischen 76 Prozent der befragten IT-Führungskräfte einen Fachkräftemangel in ihrer Abteilung wahr.
Die Gründe dafür sind laut den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern vielfältig. Sie reichen von der raschen technologischen Weiterentwicklung, die sich nicht schnell genug über geeignete Bildungsangebote auffangen lässt, bis zur Ansicht, dass die von Kandidaten gewünschten Gehälter durch die Unternehmen nicht zu leisten sind.
In der Umfrage gab ein Drittel der Befragten (33 %) an, sich ihres Arbeitsplatzes "extrem sicher" zu sein, "einigermaßen sicher" knapp die Hälfte (46 %). Wie Skillsoft betont, seien im IT-Sektor kaum vermehrte Kündigungen zu verzeichnen, wie sie aufgrund der Coronaviruspandemie in anderen Arbeitsbereichen auftreten.
Daten und Methodik
Die Umfrage führte das amerikanische Unternehmen Global Knowledge durch, das vor wenigen Monaten durch Skillsoft Corp., einer Fusion aus Skillsoft und Churchill Capitol Corp II, akquiriert wurde. Das E-Learning-Unternehmen für den IT-Bereich erhielt im Zeitraum November 2020 bis Februar 2021 9.325 verwertbare Antworten von Befragten aus dem IT-Sektor, davon 45 Prozent aus Nordamerika.
Den "Global Knowledge 2021 IT Skills and Salary Report" sendet Global Knowledge Interessierten per E-Mail zu.
(mai)