Sun in Turbulenzen

Wegen drohender Abschreibungen und der US-Wirtschaftsflaute werde das Ergebnis deutlich unter den bisherigen Erwartungen liegen, warnte der Server-, Unix- und Java-Spezialist. Netto werde ein weit höherer Verlust in den Büchern stehen als erwartet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Sparkurs und die Restrukturierungen beim Server-, Unix- und Java-Spezialist Sun zeigten ja eigentlich schon Wirkung: In den zuletzt vorgelegten Bilanzen für Suns viertes Geschäftsquartal 2008 gab es erneut schwarze Zahlen nach einigen erfolgreichen Quartalen und einem Rückschlag im dritten Quartal. Mit dem Sparkurs, den Sun-Mitbegründer Scott McNealy noch eingeleitet hatte und den sein Nachfolger Jonathan Schwartz fortführt, bleibt Sun aber auf einer Berg- und Talfahrt: Am Montagabend nach Börsenschluss in den USA warnte Sun überraschend vor einem hohen Verlust im laufenden ersten Quartal des Sun-Geschäftsjahrs. Gewinn und Umsatz dürften wegen drohender Abschreibungen und der US-Wirtschaftsflaute deutlich unter den bisherigen Markterwartungen ausfallen, erklärte Sun.

Sun erwartet nun im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009 einen Verlust je Aktie von 0,25 bis 0,35 Dollar. Selbst ohne Einmalkosten der Sanierung werde das Minus noch bis zu 0,12 Dollar betragen. Analysten hatten mit einem Verlust von nur 0,01 Dollar gerechnet. Der Umsatz werde bei 2,95 bis 3,05 Milliarden Dollar liegen, teilte der Konzern mit; im ersten Quartal des Vorjahrs erreichte Sun noch einen Umsatz von 3,219 Milliarden US-Dollar. Endgültige Quartalszahlen will Sun wie bisher geplant am 30. Oktober bekanntgeben.

Sun ist nach den Zahlen der Marktforscher von IDC ebenso wie von Gartner Nummer 4 auf dem weltweiten Server-Markt. Dem Unternehmen macht der scharfe Wettbewerb zu schaffen. Sun befürchtet hohe Abschreibungen, weil der Wert von womöglich mehreren Konzernbereichen unter ihren Buchwert gefallen ist. Eine entsprechende Prüfung von den insgesamt 3,2 Milliarden Dollar Firmenwert in der Bilanz betrafen etwa 1,8 Milliarden Dollar und damit weit mehr als die Hälfte des Unternehmens. Sun-Aktien gerieten im nachbörslichen Handel heftig unter Druck. Zuvor waren sie mit sehr fester Tendenz aus dem regulären Markt gegangen. (jk)