T-Online: Viele Kunden, rote Zahlen

T-Online steigert die Kundenzahl um 70 Prozent, rutscht aber in die Miesen - nach Ansicht des Unternehmens unter anderem wegen des Flatrate-Tarifs.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 214 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Nachdem die Deutsche Telekom schon eine eher mäßige Bilanz präsentierte, konnte T-Online, die Online-Tochter der Deutschen Telekom, für das Jahr 2000 keine schwarzen Zahlen schreiben: T-Online hat 2000 einen Verlust vor Steuern von 125 Millionen Euro eingefahren. Im Vorjahr war nach Mitteilung des Unternehmens vom heutigen Mittwoch noch ein Gewinn von 17,6 Millionen Euro ausgewiesen worden. Bei den Angaben für das Jahr 2000 handelt es sich laut T-Online aber noch um vorläufige Zahlen, den endgültigen Geschäftsbericht will das Unternehmen am 29. März vorlegen.

Unter Berücksichtigung des Beitrags aus dem comdirect-Börsengang im dritten Quartal ergebe sich ein Vorsteuerverlust der T-Online International AG von 85,8 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg nach Unternehmensangaben um 86,1 Prozent auf 797,2 Millionen Euro. Die im vergangenen Jahr aufgekauften Gesellschaften wie Club Internet in Frankreich waren an diesem Umsatz mit 55,2 Millionen Euro beteiligt. Den Umsatz mit dem T-Online-Portal konnte die Firma um 16,4 Millionen Euro auf 110,0 Millionen Euro steigern. Der Umsatz durch Zugangsentgelte kletterte im Vergleich zum Jahr 1999 um 271 Prozent auf 665,9 Millionen Euro. Die Kundenzahl von T-Online in Deutschland stieg um 57 Prozent auf 6,53 Millionen Surfer. Europaweit kann T-Online nunmehr auf 7,94 Millionen Kunden verweisen, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent. Die Online-Zeit über den Telekom-Provider betrug im letzten Jahr im Schnitt 580 Minuten pro Monat und Benutzer. Der Anteil der Surfer, die den Flatrate-Tarif von T-Online für den Internet-Zugang einsetzten, lag zum Jahresende bei 512.000.

Dieser Flatrate-Tarif ist nach Ansicht von T-Online auch einer der Gründe für die roten Zahlen des Konzerns: "Auch die schon im dritten Quartal eingesetzte Belastung durch die Einführung neuer Flatrate-Tarife setzte sich im vierten Quartal fort", heißt es von dem Online-Dienst. (jk)