TAG-Heuer-Boss will Apple angreifen
Jean-Claude Biver warnt vor der Computeruhr aus Cupertino und fordert, dass sich Schweizer Uhrenhersteller mit eigenen Smartwatches gegen die Konkurrenz wehren. Apple sei nicht zu unterschätzen.
Jean-Claude Biver leitet das gesamte Uhrengeschäft der Luxus-Holding LVMH.
(Bild: World Economic Forum / Wikipedia / cc-by-sa-2.0)
In einem Interview mit Schweiz am Sonntag hat Jean-Claude Biver, Chef der Uhrensparte des Luxuskonzerns LVMH und unter anderem für TAG Heuer und Hublot zuständig, vor der Apple Watch als große Konkurrenz der Schweizer Uhrenindustrie gewarnt.
Man solle sich hüten, Cupertino mit seiner Smartwatch nicht ernst zu nehmen. TAG Heuer selbst hatte kürzlich erst seine "Connected" vorgestellt – eine Smartwatch mit Android-Wear-Betriebssystem und einem Preisschild von 1350 Euro.
Verlust von Marktanteilen
Mit diesem Gerät sieht sich Biver allerdings gut gegen Apple als Konkurrenten gerüstet. Er ist der Meinung, der Konzern aus Cupertino hätte TAG Heuer bei Modellen zu Einstiegspreisen um die 1100 Euro gefährlich werden können – diese Gefahr sei mit der Connected nun jedoch abgewendet worden.
Um den Rest der Schweizer Uhrenindustrie macht sich Biver hingegen Sorgen. Ohne eine Antwort auf die Apple Watch würden Schweizer Marken mit Uhren zwischen knapp 300 und 1800 Euro angegriffen. Weiterhin prognostiziert er den Verlust von Marktanteilen, der für die Industrie als Ganzes nicht gut wäre.
Spuk in drei Jahren vorbei?
Der TAG-Heuer-Chef räumte allerdings auch ein, dass er sich täuschen könnte und "der Spuk in zwei, drei Jahren vorbei" sei. Da dies niemand wisse, wäre ein Gegenangriff besser.
Neben TAG Heuer hat auch der Schweizer Uhrenhersteller Swatch eine intelligente Uhr im Sortiment, die allerdings nicht viel mehr macht als Schritte zu zählen und verbrauchte Kalorien zu errechnen. Die zweite Generation der Touch Zero One befindet sich allerdings schon in Entwicklung – sie soll dann auch ein bargeldloses Bezahlen per NFC ermöglichen. (mit Material von Techstage) / (bsc)
