Tarox will auf dem Weg zum VAD keine "Schrauberbude" mehr sein

Der Distributor peilt im laufenden Geschäftsjahr ein Wachstum von 6-8 Prozent an. Die Turbulenzen des vergangenen Jahres scheinen abgehakt. Im Portfolio will das Unternehmen vor allem beim Thema Cloud mehr leisten, um dem Handel die Angst zu nehmen.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Jörg Hasselbach, Einkaufsleiter, und Tarox-Geschäftsführer Matthias Steinkamp gut gelaunt zur Jubiläums-Hausmesse.

Tarox ist nach eigenen Angaben sehr gut ins Jahr 2013 gestartet. Der IT-Distributor schloss das erste Quartal des Jahres "sehr ordentlich" ab, wie Geschäftsführer Matthias Steinkamp gegenüber heise resale betonte. "Es ist sehr wichtig für uns, dass die strategischen Themen, die wir als wichtig definieren, sich auch so entwickeln", sagte Steinkamp. "Nachdem wir 2011 unseren Umsatz um 27 Prozent steigern konnten, gehen wir jetzt von realistischen 6-8 Prozent organischem Umsatzwachstum aus", ergänzte der Tarox-Chef. Durch eine Umstellung des Geschäftsjahres von Juli bis Ende Juni könne er aber noch keine Jahreszahlen verkünden. "Fakt ist aber, dass wir 2012 nach einem schwachen zweiten Quartal die Verluste komplett bis Oktober wieder ausgleichen konnten. Auch daher sind wir insgesamt gesehen auf einem guten Weg."

Im Desktopbereich konnte Tarox 2012 leicht zulegen, obwohl sich die Formfaktoren verändert hätten und künftig immer kleinere Gehäuse gefragt seien. Das größte Wachstum aber hätten Thin Clients und Zero Clients verzeichnen können. Hier stieg der Umsatz um 50 Prozent. Tarox habe früh den Wert des Zusatzgeschäftes erkannt und sei nun beispielsweise der größte Distributionspartner für NComputing in Deutschland, ergänzte Einkaufsleiter Jörg Hasselbach. "Wir sehen uns auch für den Rest des Jahres sehr gut aufgestellt und haben eigentlich nur im Tabletbereich Nachholbedarf", sagte Hasselbach weiter. Eine Portfolioerweiterung in diesem Bereich sei in Vorbereitung.

Tarox Inside 2013 (12 Bilder)

Veranstaltungsort: Signal Iduna Park

Auch zum 20. Jubiläum fand die Tarox Inside wieder in Dortmund, im Stadion des noch amtierenden Deutschen Fußballmeisters Borussia Dortmund statt.


Im zweiten Quartal 2013 respektive dem vierten im laufenden Geschäftsjahr plant der Distributor den Launch eines 24/7-Serviceprogramms, in Verbindung mit EMC-Storage. Zur Hausmesse "Inside 2012" konnte Tarox nach Angaben von Matthias Steinkamp bereits 60 Leads für EMC-Speichersysteme einsammeln, aus denen dann in der Folge 21 Projekte entstanden. "Tarox ist der einzige EMC-Partner in Deutschland, der eine Komplettlösung aus Storage, Server und Service aus einer Hand bietet", erklärte der Tarox-Geschäftsführer. "Die Zusammenarbeit mit EMC hat zudem den Vorteil, dass wir nicht mehr erklären müssen, keine "Schrauberbude" zu sein, sondern dass unser erworbenes Know-how nun für uns spricht." Auf der diesjährigen Tarox Inside am 12. April im Dortmunder Signal Iduna Park verzichtete der Distributor auch aus diesem Grund im Ausstellungsbereich auf alle Herstellerpartner aus dem Komponentensektor.

Ausbaufähig sei vor allem aber noch der Bereich Cloud. Den habe man vor zwei Jahren gestartet, allerdings sei die Zurückhaltung im Handel noch groß, so Jörg Hasselbach. "Wir haben überlegt, was der Reseller braucht, um ins Cloudgeschäft einzusteigen und wollen dabei deutlich zeigen, dass wir dem Handel kein Geschäft streitig machen", sagte der Tarox-Einkaufsleiter. Das Cloud-Angebot wickelt der Grossist über ein Rechenzentrum in Meschede ab, dass ehemals der Deutschen Telekom gehörte. Alles was der Kunde heute unter Cloud verstehe, müsse Tarox abbilden und sei über das Rechenzentrum verfügbar, so Hasselbach. Das Team sei in Vertriebsgruppen organisiert, die jeweils einen Consulting-Experten in ihrer Mitte hätten. Zur Zeit seien insgesamt vier Ansprechpartner plus die Mitarbeiter des Rechenzentrums für die Cloud-Themen zuständig. Sie müssten vor allem daran arbeiten, Vertrauen zu schaffen und dem Handel Ängste zu nehmen.

Topthema im Sortiment des Distributors ist weiterhin das Thema USV. Tarox wachse hier und sehe den Produktbereich laut Matthias Steinkamp als festes Standbein in der Premiumdistribution. Daher erweiterte Tarox auch erst kürzlich sein Team um Renee Janssen, der nun als Ansprechpartner die Projektgeschäfte koordiniere. Janssen sei zudem ein echter technischer Vertriebler, "der nicht nur Rabattstaffeln rauf und runter beten kann, sondern auch projektbegleitend tätig wird". Zudem würden auch die Hersteller in diesem Bereich viel Vertrauen in Tarox setzen – als kompetenter verlängerter Arm zum Kunden. Ansonsten bemühe sich der Distributor weiter Lücken im Portfolio zu schließen – neu im Portfolio ist beispielsweise auch Citrix.

Der IT-Distributor und Hersteller Tarox feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Passend dazu richtete das Unternehmen seine Hausmesse "Tarox Inside" ganz auf das Jubiläum aus. Stolz ist das Unternehmen auch auf seine junge Mitarbeiterstruktur, die Matthias Steinkamp mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren angab. Zum Jubiläum war die Aktion "Alt gegen Neu" ein voller Erfolg – es gab ein neues Ultrabook im Tausch gegen alte Geräte, die noch funktionstüchtig waren. Weitere Incentives sollen im Laufe des Jahres noch folgen. Die Hausmesse sei hier vor allem als Kick-Off für die weiteren Jubiläumsfeiern gedacht. (roh)