TeamViewer gibt seinem Kind einen Namen – Remote
Der Anbieter des Remote-Support-Werkzeugs hat selbiges grundlegend überarbeitet – und seinem Tool erstmals einen Namen verpasst: TeamViewer Remote.
TeamViewer hat ein umfangreiches Update seiner Remote-Access-Software vorgestellt. Mit der neuen Version erhält das Kernprodukt des Göppinger Anbieters erstmals auch einen eigenen Namen: TeamViewer Remote. Technisch hat sich einiges getan, TeamViewer Remote will sich zugänglicher und sicherer präsentieren.
Accountzwang sorgt für Transparenz
Eine der größten Neuerungen in der neuen Version ist wohl der Accountzwang, der selbst für Free-User gilt, zunächst jedoch nur Hilfe-Anbietende, nicht aber Hilfe-Suchende betrifft. So möchte das Unternehmen sicherstellen, dass nur diejenigen Hilfe anbieten, die auch Informationen über sich selbst preisgeben. Zum Einsatz kommen diese Daten, weil die Empfängerseite künftig Informationen darüber angezeigt bekommt, aus welcher Region der Welt jemand versucht, den Rechner per TeamViewer zu übernehmen.
Ebenso stellt TeamViewer dann Informationen über die E-Mail-Adresse und den gebuchten Lizenztyp der Hilfe-Anbietenden bereit. Damit wolle man für mehr Transparenz sorgen und so die Sicherheit stärken: Wer Support bei einem deutschen Anbieter gebucht habe, nun aber eine Verbindungsanfrage aus den USA bekomme, solle hellhörig werden, so Chief Product Officer Hendrik Witt bei der virtuellen Produktvorstellung.
Künftig haben TeamViewer-User außerdem die Möglichkeit, auch über eine Web-App auf fremde Rechner zuzugreifen. Bislang war dafür eine Desktop-Software nötig. Optisch sollen das Download-Tool und die Webanwendung identisch sein. Obendrein hält die Management-Konsole ab sofort auch in den Desktop-Client Einzug, die bis dato nur als separate Web-Only-Anwendung zur Verfügung stand.
Einmal-Links für mehr Komfort
Ein weiteres neues Feature betrifft den Verbindungsaufbau der beteiligten Parteien. So können Hilfe-Suchende andere über eine Ein-Klick-Implementierung zu ihrer Desktop-Session einladen. Zuvor war dafür eine ID und ein Passwort notwendig – das soll weiterhin möglich bleiben, künftig aber auch per geteiltem Link per E-Mail, WhatsApp und Co. funktionieren. Als Sicherheitsfeature deaktivieren sich die geteilten Links dabei nach dem ersten Klick.
Zudem wolle man TeamViewer künftig weiter in Richtung von Integrationen in Dritt-Anwendungen öffnen, so Witt. Weitere Details dazu waren allerdings noch nicht zu vernehmen. Denkbar sei aber sogar, dass Poweruser TeamViewer in Zukunft selbstständig und unabhängig vom Anbieter in eigene Anwendungen einbinden könnten. Gleichzeitig wolle man auch die interne Tool-Landschaft enger verzahnen. Das professionelle Überwachungstool Remote Monitoring und Management (RMM) war bislang etwa ein eigenständiges Werkzeug, zieht nun aber auch in den TeamViewer Remote Client ein.
Auch optisch kommt TeamViewer mit einigen Neuerungen daher. Das neue, vereinfachte Designkonzept will das Unternehmen künftig auch in seinen anderen Produkten einführen und so für "einfachere User-Journeys" sorgen, wie es Witt formulierte. Überarbeitet haben die Entwickler unter anderem die Toolbar; das Interface bekommt außerdem eine Volltext-Suche. TeamViewer Remote steht ab sofort als Download beim Anwender, beziehungsweise als Webanwendung zur Verfügung zur Verfügung.
(jvo)