Telefonica O2 stagniert trotz Kundenwachstums [Update]

Der sinkende Umsatz pro Kunde und Regulierungsentscheidungen drücken auf die Gewinne des Münchner Anbieters, der bei den Kundenzahlen weiter zulegen konnte.

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Der Telekommunikationsanbieter Telefónica O2 Germany konnte im abgelaufenen Quartal trotz deutlichen Kundenwachstums beim Umsatz kaum zulegen. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im Festnetz- und Mobilfunkgeschäft im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent auf 915 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (OIBDA) ging um 2,4 Prozent von 197 Millionen Euro im Vorjahr auf 192 Millionen Euro zurück.

Der Mobilfunkumsatz ging um 2,8 Prozent auf 732 Millionen Euro zurück. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) sank im Vorjahresvergleich um 17 Prozent auf 17,30 Euro pro Monat. Das Unternehmen macht dafür den Wechsel vieler Bestandskunden in günstigere Tarife sowie die von der Regulierungsbehörde gesenkten Terminierungsentgelte und Roaminggebühren verantwortlich.

Das Kundenwachstum um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf jetzt knapp 14 Millionen Mobilfunkkunden konnte das nach Unternehmensangaben nahezu ausgleichen. Zum Kundenwachstum habe insbesondere die Discount-Tochter Fonic beigetragen, die im dritten Quartal 164.000 neue Kunden gewinnen konnte.

262 Millionen Euro investierte O2 im dritten Quartal in den Ausbau des Mobilfunknetzes. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 200 UMTS- und 600 GSM-Basisstationen aufgebaut. Damit erreiche die GSM-Abdeckung nun 99 Prozent der Bevölkerung, teilte das Unternehmen mit. Im UMTS-Netz erreicht O2 dagegen nur eine Abdeckung von 57 Prozent. Der Netzausbau soll bis Ende 2009 fortgesetzt werden.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte das Unternehmen die Anzahl der DSL-Kunden mehr als verdoppeln. Im Festnetzgeschäft versorgt Telefonica Deutschland rund eine Million Kunden über die Wholesale-Partner United Internet, Hansenet und Freenet. Dazu kommen rund 200.000 Kunden der Eigenmarke O2 DSL. Insgesamt verzeichnete Telefonica O2 damit 14,2 Millionen Kunden zum Quartalsende.

Update:

Der spanische Mutterkonzern Telefónica konnte derweil im dritten Quartal im operativen Geschäft Umsatz und Ertrag steigern. Zugleich bekräftigte das Unternehmen die Prognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz sei um 5,7 Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Madrid mit. Der operative Gewinn fiel zwar um 15,4 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, bereinigt um die Erlöse aus einem Spartenverkauf im Vorjahresquartal sei er allerdings um rund 5 Prozent gestiegen, hieß es. (vbr)