Telekom: Aufsichtsrat billigt neuen Datenschutz-Vorstand
Das Kontrollgremium hat die Einrichtung eines neuen Vorstandspostens für Datenschutz am heutigen Dienstag genehmigt. Über die Besetzung des Postens gibt es noch keine Klarheit, der von René Obermann vorgeschlagene Kandidat wurde bisher nicht berufen.
Die Deutsche Telekom reagiert mit einem neuen Vorstandsressort für Datenschutz auf die Serie von Datenpannen der vergangenen Wochen und Monate. Am heutigen Dienstag billigte der Aufsichtsrat die Einrichtung des neuen Vorstandspostens. Dazu werden die Aufgabenbereiche Datenschutz, Recht, Datensicherheit und Compliance (das ist die Einhaltung interner Regeln) in einem eigenen Ressort zusammengefasst, teilte das Unternehmen am Dienstag nach einer außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums in Bonn mit.
Offen blieb, wer den Posten übernehmen wird. Der von Telekom-Chef René Obermann favorisierte Chefjustiziar Manfred Balz wurde zunächst nicht dafür berufen. Auch die Frage, warum der Aufsichtsrat dem Vorschlag von Obermann nicht folge, blieb zunächst offen. Das Unternehmen betonte, dass die Besetzung "zeitnah" geschehen soll. Der Vorstand um Obermann hatte sich für eine interne Besetzung des Ressorts ausgesprochen, damit die Probleme bei der Sicherheit der Kundendaten zügig angepackt werden können.
Das neue Vorstandsressort hatten im Vorstand bereits für einen heftigen Streit gesorgt, da die Verantwortung von Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick beschnitten wurde. Bislang fiel in seine Zuständigkeit der Bereich Recht, während Festnetz-Vorstand Timotheus Höttges für die Konzernsicherheit zuständig war. Der neue Vorstand für Datenschutz soll nach früheren Angaben rund 500 Mitarbeiter in Deutschland haben.
Derzeit ermitteln Staatsanwaltschaften in sieben Fällen von Diebstahl von Kundendaten der Deutschen Telekom. Möglich wurde der Klau durch Löcher in der Sicherheit der Kundendatenbanken, die nach Angaben der Telekom mittlerweile gestopft wurden. In der Kritik steht das Unternehmen auch wegen der Bespitzelung von Aufsichtsräten und Journalisten, die im Mai dieses Jahres bekannt wurde.
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(dpa) / (vbr)