Telekom macht angeblich 2002 Rekordverlust

Die Deutsche Telekom AG wird bis Ende des Jahres angebliche ein Minus von bis zu 28 Milliarden Euro aufgehäuft haben.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Deutsche Telekom AG wird bis Ende des Jahres angebliche ein Minus von bis zu 28 Milliarden Euro aufgehäuft haben. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe unter Berufung auf nicht näher bezeichnete informierte Kreise. Größter Brocken sei eine Sonderabschreibung von etwa 20 Milliarden Euro auf den Wert von "teuer eingekauften Töchtern und auf UMTS-Mobilfunklizenzen", heißt es. Hinzu kämen bis Ende dieses Jahres bis zu acht Milliarden Euro Verlust aus dem operativen Geschäft. In den ersten neun Monaten des Jahres sei bereits fünf Milliarden Euro Verlust aufgelaufen, berichtete die Zeitung.

Trotz der Belastungen soll die US-Tochter VoiceStream nicht verkauft werden. Die Telekom müsse also "allein über drastische Einsparungen und Preiserhöhungen aus der Verlustzone" kommen. Kernstück des Einsparungskonzeptes sei der bereits vereinbarte Abbau von bis zu 50.000 Arbeitsplätzen bis 2005, keine Dividende für die Aktionäre in diesem Jahr und eine Kürzung bei den Investitionen um zwei Milliarden Euro, berichtet das Handelsblatt. Der Aufsichtsrat tagt am am Donnerstag und wird dann voraussichtlich Kai-Uwe Ricke zum neuen Telekom-Chef wählen.

Gerüchte über Milliardenverluste bei der Telekom kursieren schon seit längerer Zeit. So hatte das ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus Ende Juli berichtet, die Telekom kaschiere in ihrer Bilanz einen zweistelligen Milliarden-Verlust. Grund hierfür sei die US-Mobilfunktochter VoiceStream, die noch mit 35 Milliarden Euro in den Büchern stehe. Nach Auffassung von Banken und Investmenthäusern sei VoiceStream aber nicht einmal mehr die Hälfte wert. (wst)