Telekom mobilisiert Festnetzanschlüsse

Ein neue Dienst, "mobiles Festnetz" genannt, soll es erlauben, an jedem Ort mit IP-Access unter der eigenen Festnetznummer Anrufe entgegenzunehmen und Gespräche zu führen.

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Von
  • Richard Sietmann

Nicht nur mit neuen T-DSL-Angeboten hat die T-Com hochfliegende Pläne: Die Festnetztochter der Deutschen Telekom will die Anrufweiterleitung in die WLAN- und Netz-Welt migrieren. Künftig sollen die Kunden ihren ISDN-Anschluss überall dorthin mitnehmen können, wo sie über eine Einwahlmöglichkeit in das Internet verfügen. Das kündigte T-Com-Vorstand Josef Brauner auf dem Pressekolloquium in Berlin an. Der neue Dienst, "mobiles Festnetz" genannt, werde es erlauben, an jedem Ort mit IP-Access unter der eigenen Festnetznummer mittels VoIP Anrufe entgegenzunehmen und Gespräche zu führen; Voraussetzung ist lediglich ein IP-fähiges Endgerät in Gestalt eines multimediafähigen Notebooks oder eines Wireless Digital Assistant (WDA).

Der Kunde benötigt zusätzlich einen speziellen Software-Client, der die SIP-Gateway-Schnittstelle (Session Initiation Protocol) mit seiner vom Access Point dynamisch zugewiesenen, aktuellen IP-Adresse automatisch konfiguriert. Beim Verlassen des Hotspots oder der Deaktivierung des IP-Zugangs werden alle Anrufe automatisch wieder auf den Hausanschluss geroutet. Mit der Markteinführung sei, erklärte Brauner, voraussichtlich bis Ende 2005 zu rechnen.

Wie Brauner ausführte, stelle die Erschließung des öffentlichen WLAN-Marktes einen weiteren Schwerpunkt der gemeinsam mit T-Mobile und T-Online geplanten Offensive "Breitband für alle" dar. "Unser Ziel ist es, in den nächsten Monaten über zehntausend Hotspots aufzubauen", bekräftigte er. Derzeit verfügt die Telekom etwa über hundert öffentliche WLAN-Zugänge, die Surfer momentan noch kostenlos nutzen können. Zur CeBIT werde die Telekom "ein attraktives Tarifangebot vorstellen"; ohne sich festzulegen, stellte Brauner eine Flatrate in Aussicht.

Zu den Plänen der Telekom mit Voice-over-IP siehe auch die Berichte in Technology Review:

(Richard Sietmann) / (jk)