Telekom und Microsoft vereinbaren Zusammenarbeit bei IPTV

Die Deutsche Telekom will nicht nur die Software von Microsoft für ihr Angebot von Fernsehen über das geplante VDSL-Netz einsetzen, beide Firmen wollen auch gemeinsam an der Durchsetzung von IPTV in Deutschland arbeiten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Wie bereits früher bekannt wurde, nutzt die Deutsche Telekom für ihr geplantes Internet-Fernsehen Software von Microsoft. Beide Firmen verkündeten nun auch offiziell, dass man sich bei der Einführung von TV-Diensten über das geplante Telekom-Glasfasernetz, das VDSL-Anschlüsse mit bis zu 50 MBit/s für Endkunden ermöglichen soll, auf eine Zusammenarbeit verständigt habe. Der Vertragsabschluss mit der Telekom sei der größte Vertrag dieser Art für Microsoft in Europa und der zweitgrößte weltweit, hieß es; um IPTV im deutschen Markt durchzusetzen, werde Microsoft hierzulande parallel zu den Offerten der Telekom Marketing für IPTV platzieren.

Das Bonner Unternehmen baut derzeit für drei Milliarden Euro ein Glasfasernetz aus, um darüber künftig so genannte [# 2480 Triple-Play]-Angebote (Telefon, Fernsehen und Internet-Anschluss über eine einzige Leitung) bereitzustellen. Der neue Service soll bis zur Fußball-WM zunächst in zehn Städten, darunter Berlin, Hamburg, München und Köln, zur Verfügung stehen; die Telekom plant den weiteren Ausbau für insgesamt 50 Städte in Deutschland. Um das Glasfasernetz der Telekom gibt es noch heftige Diskussionen, da die Telekom eine teilweise Befreiung von der Regulierung anstrebt und dabei Unterstützung in der großen Koalition in Berlin findet. Die EU-Kommission jedoch hat sich gegen eine befristete Befreiung des Netzes von der Regulierung ausgesprochen.

Microsoft liefert für das Telekom-Vorhaben seine Microsoft TV IPTV Edition; Neuerungen der hauseigenen TV-Plattform für IPTV stellte Microsoft auf der CES Anfang dieses Jahres genauer vor. Mit IPTV ist nicht etwa das als Internet-TV bekannte Konzept gemeint, bei dem Fernsehinhalte in Form von Videostreams durchs weltweite Netz geschickt werden. Ein IPTV-Angebot bezieht sich vielmehr auf das Netz eines bestimmten Providers, der die Verbreitung seinerseits auf eine Stadt oder Region beschränken kann – wie dies schon beim belgischen Provider Belgacom der Fall ist, der allerdings auf das IPTV-System von Siemens setzt. Bislang arbeitet Microsoft unter anderem mit Swisscom, der Telecom Italia und US-Konzern bei IPTV zusammen. (jk)