Telekom will Breitbandkabel der Wohnungsfirmen aufrĂĽsten
Die Deutsche Telekom will die häuslichen TV-Kabel der Wohnungswirtschaft für mehr als nur den Fernseh- und Radioempfang nutzen.
Die Deutsche Telekom will die häuslichen TV-Kabel der Wohnungswirtschaft für mehr als nur den Fernseh- und Radioempfang nutzen. Das Bundeskartellamt gab nun dafür grünes Licht. Damit kann die Telekom künftig auf dem modernisierten Netz neue Dienste wie breitbandiges Internet, zusätzliche digitale TV-Kanäle oder Spiele anbieten. Die Wohnungsbauunternehmen sollen weiterhin für die Versorgung mit Radio- und Fernsehsignalen zuständig sein.
Nach dem Kooperationsmodell werde die Telekom über ihre Tochter Kabel Deutschland GmbH eng mit den regionalen Wohnungsbauunternehmen zusammenarbeiten. Gegen eine solche Kooperation gebe es keine kartellrechtlichen Bedenken, heißt es von den Wettbewerbshütern. Die Wohnungsbaugesellschaften stünden hier in keinem Wettbewerbsverhältnis zur Telekom, da sie wegen ihrer Größe und Finanzkraft kaum in der Lage sein dürften, das Netz entsprechend aufzurüsten und neue Dienste anzubieten. Dabei geht es um die so genannte Netzebene 4, den Anschluss im Haus der Kunden.
Zurzeit leidet der Ausbau der Kabelnetze an der Finanznot der neuen Betreiber ish und iesy. Außerdem kommt der Verkauf der Netze der Deutschen Telekom nicht voran. Diese Telekom-Leitungen reichen meist nur bis zur Grundstücksgrenze (Netzebene 3). Mit der aktuellen Entscheidung des Bundeskartellamtes könnte die "Krise der Kabelnetze", die kürzlich Hans Hege, Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, heraufbeschwor, langsam überwunden werden, denn die Kabelanschlüsse würden durch die neuen technischen Möglichkeiten erheblich aufgewertet. Außerdem würde langfristig möglicherweise die ursprünglich aus Wettbewerbsgründen angestrebte Aufsplittung der TV-Kabelnetze in insgesamt vier Netzebenen, die vor allem auf Ebene 4 diversen Firmen gehören, wieder etwas bereinigt. (anw)