Telekom will Festnetz-Handys auf den Markt bringen
Der Konzern plant sowohl einen Festnetzersatz nach Art der "Homezone" als auch ein "Dual Phone" für Kunden, die den Festnetzanschluss behalten wollen. Details sollen zur IFA bekannt gegeben werden.
Die Deutsche Telekom will das Geschäft mit Festnetztelefonie und Mobilfunk stärker verzahnen. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke kündigte heute in Bonn sowohl einen Handy-basierten Festnetzersatz nach Art der "Homezone" als auch ein "Dual Phone" für Kunden an, die den Festnetzanschluss behalten wollen. Details zum Fetznetz-Handy will der Konzern laut dpa erst auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) bekanntgeben, die ab 2. September ihre Tore für das Publikum öffnet.
Offensichtlich reagiert das frühere Staatsunternehmen auf die Angebote von O2 Germany, die mit ihrem Genion-Angebot als erster Mobilfunktreiber in Deutschland einen Ersatz für das Festnetz angeboten und den Begriff der "Homezone" geprägt haben. O2 zufolge liegt der häufig als "ARPU" bezeichnete Durchschnittsumsatz pro Kunde bei den Genion-Nutzern deutlich über dem Niveau der ARPU-Werte von Handynutzern, die einen separaten Festnetzanschluss besitzen. Seit Jahresbeginn bietet mit Vodafone D2 auch der schärfste Rivale von T-Mobile Deutschland ein Zuhause-Paket an.
Man darf gespannt sein, welche Konvergenzangebote die Telekom zur IFA präsentieren wird und auf welchen Technologien diese basieren. Der frühere britische Staatskonzern BT nimmt für sich in Anspruch, im Juni mit BT Fusion als weltweit erster Carrier eine Kombination aus Handy und Festnetz auf den Markt gebracht zu haben: Per Bluetooth bucht sich das schnurlose Telefon im häuslichen Bereich in einen Zugangspunkt ein, der zugleich als WLAN-Router fungiert. Unterwegs nutzt das Handy herkömmliche Mobilfunknetze. Der Beitrag GSM getunnelt auf heise mobil beschreibt die als "Unlicensed Mobile Access" (UMA) definierten Möglichkeiten, per WLAN oder Bluetooth auf GSM- und GPRS-Dienste zuzugreifen.
Mit ihren aktuellen Konzernzahlen teilt die Deutsche Telekom AG mit, dass ihre Mobilfunktochter in Deutschland im abgelaufenen Quartal 623.000 neue Kunden hinzugewinnen konnte und nun in ihrem Heimatland per Ende Juni 2005 insgesamt 28,2 Millionen Kunden zählt. T-Mobile USA konnte im gleichen Zeitraum gar 972.000 neue Kunden gewinnen und hat nun insgesamt 19,2 Millionen. In Deutschland liefern sich die Bonner Mobilfunker weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vodafone D2 um die Marktführerschaft. Laut dpa konnten die Düsseldorfer für ihr Zuhause-Angebot innerhalb weniger Wochen über 100.000 Kunden gewinnen. (ssu)