Tesla-Motors-Chef Musk sieht Gewinnzone in greifbarer Nähe

Der vor kurzem noch mit erheblichen Liquiditätsproblemen kämpfende US-Elektrofahrzeughersteller Tesla Motors soll nach Angaben von Firmengründer Elon Musk Mitte des Jahres die Gewinnzone erreichen - das hat man zumindest den Investoren versprochen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Einen Tesla-Showroom wie im kalifornischen Menlo Park soll es künftig auch in München geben.

(Bild: Tesla)

Der vor einem Vierteljahr noch mit erheblichen Liquiditätsproblemen kämpfende US-amerikanische Elektrofahrzeughersteller Tesla Motors soll nach Angaben von Firmengründer und CEO Elon Musk Mitte des Jahres die Gewinnzone erreichen. In einem Brief an Firmenkunden erklärt Musk, dass man dieses Versprechen Investoren gegeben habe, die im Dezember noch einmal 40 Millionen Dollar in das Unternehmen gesteckt hatten – "und es erscheint sehr wahrscheinlich, dass Tesla dieses Ziel erreichen wird", schreibt Musk. Seine Zuversicht begründet er unter anderem damit, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduzierung greifen würden und dass man das Produktionstempo gesteigert habe. Seit der Firmengründung im Jahr 2003 wurden seinen Angaben zufolge inzwischen "über 200" Exemplare des derzeit 109.000 Dollar teuren Roadster-Modells produziert, mehr als 1000 Kunden warten noch auf die Auslieferung.

Zwar habe es "einige Stornierungen" von Kunden gegeben, die als Folge der Wirtschaftskrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien, führt Musk weiter aus, wöchentlich träfen aber Neubestellungen aus den USA und Europa ein. Die Produktion sei bis November ausgelastet. Musks größte Hoffnung gilt derzeit Geldern aus dem mit 25 Milliarden Dollar gefüllten "Advanced Technology Vehicles Manufacturing Loan Program", mit dem die Regierung der Vereinigten Staaten die Automobilindustrie unterstützt. "Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass uns das Energieministerium in der vergangenen Woche darüber informiert hat, dass man erwartet, innerhalb der nächsten vier oder fünf Monate Gelder auszahlen zu können", berichtet Musk. Das wäre also so etwa Mitte des Jahres. Tesla hat 350 Millionen Dollar aus dem Fonds vor allem für die Produktion einer zusätzlichen Limousine ("Modell S") im Segment der oberen Mittelklasse beantragt.

Der Tesla S sollte ursprünglich schon in diesem Jahr auf den Markt kommen, jetzt plant Tesla Motors mit einem Produktionsstart im Jahr 2011. Einen fahrtüchtigen Prototypen des 4-Türers will das Unternehmen am 26. März in seinem Designstudio im kalifornischen El Segundo präsentieren. Anders als beim Roadster, der bei Lotus in England vorproduziert wird (in Kalifornien kommen Batterien, Motor und Getriebe hinzu), soll das Modell S komplett in den USA gefertigt werden. Um den Absatz anzukurbeln, sollen noch in diesem Jahr neue Verkaufsfilialen in New York, Chicago, Miami, Seattle, London und München eröffnet werden. Zudem will Tesla eine Fabrik für die Fertigung von Akku-Packs aufbauen, die in Elektroautos verbaut werden. Dafür hat das Unternehmen weitere Fördergelder in Höhe von 150 Millionen Dollar beantragt. Mit Daimler vereinbarte Tesla zuletzt die Lieferung von 1000 Akku-Packs, die den Elektro-Smart antreiben sollen. Seinen Roadster-Kunden bietet das Unternehmen jetzt einen Festpreis für den Austausch des aus fast 7000 herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bestehenden Akku-Packs an. Kostenpunkt bei Wechsel nach 7 Jahren: 10.000 Dollar. (pmz)