Tesla in Grünheide: Weniger Wasser, erhöhte Grenzwerte
Tesla will für das Werk in Grünheide einen neuen Vertrag mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner. Dagegen regt sich Protest.
- dpa
Tesla will in einem neuen Vertrag mit dem regionalen Wasserverband in Grünheide eine geringere Wasserliefermenge und höhere Grenzwerte für zwei Stoffe im Abwasser festschreiben. Die Verbandsversammlung muss dem noch zustimmen. "Wir sind überzeugt, mit der nun vorliegenden Version des Änderungsvertrags die Versorgungssicherheit für das gesamte Verbandsgebiet langfristig zu sichern", heißt es in einem Brief an die Vertreter der Verbandsgemeinden. Im Entwurf des Vertrags zwischen Tesla und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) ist demnach ein Rückgang der Trinkwasserliefermenge von 400.000 Kubikmeter vorgesehen. Damit betrüge die maximal verfügbare Menge 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Das wird möglich, weil Tesla nach eigenen Angaben bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik recycelt. Dadurch ändert sich die Abwasserqualität in Richtung Sanitärabwasser.
Der Grenzwert für "Stickstoff Gesamt" im Abwasser soll auf 100 Milligramm pro Liter verdoppelt werden, der von "Biologischem Sauerstoff" von 300 auf 450 Milligramm pro Liter steigen. "Die angepassten Einleitparameter liegen immer noch deutlich unter denen im Verbandsgebiet zulässigen", teilte Tesla mit. Tesla wolle mit dem neuen Vertrag Trinkwasserschutz-Auflagen in Brandenburg umgehen, berichteten dagegen Stern und RTL. Die Bürgerinitiative gegen Tesla – der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg – forderte, die kommunalen Parlamente müssten über neue Verträge von dieser Bedeutung vorab beraten.
Die Entscheidung über einen möglichen Stopp der Abwasserentsorgung vertagten die 16 Verbandskommunen des WSE im April 2024. Nach bisheriger Ansicht des Wasserverbands zufolge überschreitet Tesla "ständig und in erheblicher Weise" Abwassergrenzwerte. Das betrifft Werte für sogenannten refraktären Phosphor sowie für den Gesamtstickstoff. Der Wasserverbrauch von Tesla liegt nach Angaben des Unternehmens unter dem Branchendurchschnitt. Das Wasser ist seit dem Bau der Fabrik ein umstrittenes Thema. Ein Teil des Werksgeländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.
Verkaufszahlen in China steigen
Gemischte Nachrichten gab es für Tesla aus China. Dort hat die Marke im vergangenen Monat zwar deutlich mehr Fahrzeuge abgesetzt. Mit 88.321 lag das Plus bei den Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 19,2 Prozent. Im Vergleich zum stark gewachsenen Gesamtmarkt hinkt das Unternehmen jedoch hinterher. Die Auslieferungen sämtlicher Fahrzeuge mit E-Antrieb in China stiegen im September um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 1,29 Millionen Einheiten an. Für Schub hatten zuletzt Kaufanreize der chinesischen Regierung gesorgt.
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(mfz)