Tesla: Mehr Umsatz, weniger Gewinn, neue Modelle im Vorlauf

Tesla macht trotz steigendem Umsatz weniger Gewinn als im Vorjahr. Die Vorstellung des Robotaxis wurde verschoben. Musk gibt sich dennoch optimistisch.​

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Tesla Model Y

Im vergangenen Jahr war das Tesla Model Y das weltweit meistverkaufte Auto.

(Bild: Tesla)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa
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Für Tesla ist das erste Halbjahr 2024 insgesamt schlechter gelaufen als das Vorjahr. Im zweiten Quartal macht die Firma mit 1,48 Mrd. US-Dollar rund 45 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Musk versuchte nach Vorlage der Quartalszahlen, Investoren mit Versprechen einer großartigen Zukunft für Tesla dank selbstfahrender Autos und des humanoiden Roboters Optimus zu überzeugen. Zugleich verschob er aber die Vorstellung des Robotaxi-Prototyps von Anfang August auf den 10. Oktober. Die Produktion der Optimus-Roboter stellte er bis Ende kommenden Jahres in Aussicht. 2026 sollen sie dann auch an andere Unternehmen verkauft werden.

Musk war in der Vergangenheit oft sehr optimistisch bei Vorhersagen. Entsprechend waren die Anleger diesmal schwer zu überzeugen: Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel am 23. Juli um fast acht Prozent. Teslas Quartalsumsatz stieg derweil um zwei Prozent auf 25,5 Milliarden Dollar. Das lag aber vor allem an dem wachsenden Geschäft mit Energie und Stromspeichern, das sich auf drei Milliarden Dollar verdoppelte. Im Autogeschäft fielen die Erlöse um sieben Prozent auf rund 19,9 Milliarden Dollar.

Tesla bekommt das gebremste Wachstum beim Absatz von Elektroautos und zunehmende Konkurrenz anderer Hersteller zu spüren. Im zweiten Quartal fielen die Auslieferungen um knapp fünf Prozent auf knapp 444.000 Elektroautos. Das war allerdings noch besser als von Analysten erwartet. Zugleich beschnitten wiederholte Preissenkungen den Gewinn. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla insgesamt rund 1,8 Millionen Fahrzeuge aus. Für dieses Jahr gibt es noch keine konkrete Prognose, sondern nur das Eingeständnis, dass das Wachstumstempo langsamer sein werde. Unklarheit herrscht auch nach wie vor um Teslas Pläne für ein günstigeres Modell, das die Verkäufe ankurbeln könnte. Musk stellte nun ein "erschwinglicheres" Fahrzeug für das erste Halbjahr 2025 in Aussicht.

In den USA lässt Tesla Autofahrer bereits seit Monaten eine neue Version des Assistenzsystems "Autopilot" testen. Der Konzern nennt sie schon lange "Full Self-Driving" (FSD, komplett selbstfahrend). Allerdings darf ein Tesla damit aktuell nicht als autonomes Auto beworben werden, denn der Fahrer muss das System stets beaufsichtigen. Musk kündigte nun an, dass Tesla bald eine Zulassung der FSD-Technik auch bei Behörden in Europa, China und anderen Regionen beantragen werde. "Ich denke, dass wir sie wahrscheinlich bis Ende des Jahres auch bekommen werden", zeigte sich Musk optimistisch.

Mehrere Autohersteller hätten Interesse gezeigt, FSD in ihre Autos zu integrieren, sagte Musk, ohne Firmennamen zu nennen. Er räumte zugleich ein, dass selbst bei Abschluss eines Deals Jahre vergehen könnten, bis Tesla Lizenzerlöse aus einer solchen Kooperation sieht. Der Tesla-Chef zeigte sich zugleich überzeugt, dass FSD möglicherweise noch in diesem Jahr nur noch selten ein Eingreifen des Menschen am Steuer erfordern werde. "Ich wäre schockiert, wenn wir das nicht kommendes Jahr schaffen."

(mfz)