Verkehrsministerkonferenz: 49-Euro-Ticket soll schnellstmöglich kommen

So schnell wie möglich soll es ein bundesweites Ticket für den ÖPNV geben. Darauf haben sich die Verkehrsminister des Bundes und der Länder geeinigt.

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Passagiere steigen am Bremer Hauptbahnhof in einen Regionalzug.

(Bild: heise online / anw)

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Lesezeit: 3 Min.

Zum 1. Januar soll in Deutschland ein bundesweites Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr eingeführt werden. Es solle monatlich 49 Euro kosten. Darauf haben sich die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder sowie das Bundesverkehrsministerium in Bremerhaven auf ihrer Konferenz geeinigt. Jetzt liege der Ball im Spielfeld der Ministerpräsidentenkonferenz, sagte Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer in Bremerhaven.

Der Bund habe die Initiative ergriffen und 1,5 Milliarden Euro zugesagt, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Idealerweise solle das Ticket zum 1. Januar 2023 eingeführt werden, das müsse aber noch geklärt werden. Das Ticket solle digital als Abo erhältlich sein, aus dem die Nutzer jederzeit aussteigen können, erklärte Wissing.

Nun würden die Hürden gesenkt, um in den ÖPNV einzusteigen. Das sei ein enormer Modernisierungsschritt, der nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für Touristen wichtig sei. Es sei bedeutend, dass nun eine Einigung erzielt worden sei, da die Ministerpräsidenten nicht über technische Einzelheiten beraten sollten.

Die zentralen Fragen seien jetzt geklärt. Offen seien noch allgemeine Fragen zur Finanzierung des ÖPNV, sagte Wissing. Hier hätten die Verkehrsminister und -Ministerinnen noch keine Einigung erzielen können. Damit werde sich aber ohnehin noch die Ministerpräsidentenkonferenz beschäftigen.

Wissing hatte sich zu Beginn der Konferenz mit dem Preis von 49 Euro einverstanden erklärt. Allerdings stellte er auch zur Bedingung, dass die Länder und Verkehrsunternehmen an der Höhe der Vertriebskosten arbeiten, die 2 Milliarden Euro betragen sollen. Damit meint Wissing unter anderem, das System müsse digitaler werden.

Die Länder hatten gefordert, dass der Bund die Regionalisierungsmittel aufstockt, damit die Infrastruktur verbessert werden kann. Umweltschutzverbände wie Greenpeace hatten ein ÖPNV-Ticket für monatlich 29 Euro gefordert.

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Mit dem 49-Euro-Ticket ist die Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket geregelt, das vom 1. Juni bis Ende August dieses Jahres zu haben war. Der Verband der deutschen Verkehrsbetriebe hatte Ende August resümiert, das Ticket sei 52 Millionen Mal verkauft worden. Mitte August hatte in einer VDV-Umfrage knapp die Hälfte der 6000 Befragten angegeben, ein Neun-Euro-Ticket zu besitzen. Unter den Befragten, die das Ticket nicht gekauft haben, sind Hauptgründe gegen den Kauf des 9-Euro-Tickets fehlende Nutzungsanlässe (37 Prozent), die Vorliebe fürs Auto (35 Prozent) und umständliche Verbindungen (33 Prozent).

Die Bundesregierung hatte nach Ablauf der Rabattaktion für den ÖPNV ausgeschlossen, dass sie verlängert würde. Sie hatte 2,5 Milliarden Euro dafür bereitgestellt, mehr Mittel stünden nicht zur Verfügung, hieß es aus dem Bundesfinanzministerium. In der Zwischenzeit waren Städte und Gemeinden auf eigene Faust aktiv geworden, so zum Beispiel Berlin mit einem 365-Euro-Ticket für den ÖPNV innerhalb der Stadt.

(anw)