Trinkgeld an Fahrer unterschlagen: Amazon zahlt 62 Millionen US-Dollar

Amazon hat über Jahre hinweg Trinkgeldzahlungen an Lieferfahrer nicht wie versprochen an diese weitergegeben. Nun werden die Beträge nachträglich ausgeschüttet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 64 Kommentare lesen

(Bild: Hadrian/Shutterstock.com)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Amazon zahlt wegen des Vorwurfs der Trinkgeldunterschlagung 61,7 Millionen Dollar (51,3 Millionen Euro) bei einem Vergleich. Der Konzern habe Lieferfahrern über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren nicht ihre vereinbarten Bezüge voll ausgezahlt, teilte die Verbraucherschutzbehörde FTC am Dienstag mit.

Amazon habe die Beschäftigten vorsätzlich im Unklaren gelassen, so die Behörde. Erst nachdem der Konzern von Ermittlungen der Aufseher erfahren habe, sei die Praxis 2019 eingestellt worden. Die FTC-Spitzen Rebecca Kelly Slaughter und Noah Phillips bezeichneten das Verhalten des Unternehmens in einem Statement als ungeheuerlich.

Die Vergleichssumme von knapp 62 Millionen Dollar entspreche der Behörde zufolge dem Betrag, den Amazon Fahrern seines Lieferdienstes "Flex" vorenthalten habe. Der Konzern habe versprochen, Trinkgelder zu 100 Prozent auszuzahlen. Dies sei aber ab Ende 2016 nicht mehr geschehen, was zu Hunderten von Beschwerden geführt habe.

Lesen Sie zu Amazon auĂźerdem:

Mit der Vergleichssumme sollen die betroffenen Amazon-Fahrer nun entschädigt werden. Der Konzern wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien nicht grundsätzlich zurück, stritt aber ab, die Fahrer hinsichtlich der Trinkgeldpraxis getäuscht zu haben. Außerdem betonte Amazon, Fahrern mit durchschnittlich über 25 Dollar pro Stunde branchenweit einen der höchsten Löhne zu zahlen.

(mho)