Twitter-Übernahme: Texas leitet Untersuchung zur Anzahl der Bots ein

Der Attorney General von Texas greift in den Streit über die Nutzungszahlen auf Twitter ein, den Elon Musk losgetreten hat. Er müsse seine Bevölkerung schützen.

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(Bild: Shutterstock)

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Der Justizminister von Texas schließt sich der Kritik von Elon Musk an Twitter an und hat eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, ob es auf der Plattform mehr Bots gibt als angegeben. Automatisch gesteuerte Accounts könnten nicht nur das Nutzererlebnis auf Twitter verringern, sondern auch den Wert des Konzerns künstlich aufblasen. Geschäfte mit Twitter könnten dadurch zu teuer ausfallen, was "Konsumenten und Nutzern in Texas schaden würde", begründet Ken Paxton den Schritt. Damit folgt er fast wortgenau der Kritik des US-Milliardärs Elon Musk, der Twitter eigentlich aufkaufen wollte, aber jetzt Abstand davon nimmt. Paxton verlangt von Twitter, relevante Dokumente zu übergeben. Tut das Unternehmen das nicht, droht eine Strafe über 5000 US-Dollar.

Twitter sei in den vergangenen Wochen intensiv für die Behauptung unter die Lupe genommen worden, dass weniger als fünf Prozent der Accounts auf der Plattform Bots seien, behauptet Paxton. Dabei könnten es in Wahrheit bis zu 20 Prozent sein. Vorgebracht wurden solche Zahlen zuletzt vor allem von Elon Musk, der nahelegt, dass er unter falschen Voraussetzungen die Übernahme geplant habe. Twitter selbst hatte im Rahmen der Debatten einen Anteil von 5 Prozent genannt, aber für "falsche oder Spam-Accounts". Ob automatisierte, pseudonyme oder parodierende Accounts darunter fallen, hatte Twitter nicht erläutert, hieß es bei Reuters. Trotzdem hält es Paxton für möglich, dass Twitters Angabe "falsch, irreführend oder täuschend" ist. Es sei seine Pflicht, Texaner davor zu schützen.

Mit dem Schritt der Regierung von Texas erreicht der Streit um die Übernahme Twitters durch Elon Musk jetzt auch die Politik in den USA. Der Milliardär wollte 54 US-Dollar pro Twitter-Aktie und damit insgesamt 44 Milliarden US-Dollar bezahlen, aktuell stehen die Papiere aber bei lediglich rund 40 US-Dollar.

Zuletzt hatte Musk, der den Firmensitz von Tesla Ende 2021 aus dem Silicon Valley nach Texas verlegt hatte, Twitter einen Bruch der Übernahme-Bedingungen vorgeworfen und den Eindruck verstärkt, dass er den Deal abblasen möchte. Vorher hatte er unter anderem die Verbannung von Donald Trump von Twitter als "falsch und dumm" bezeichnet und versprochen, den einflussreichen Ex-Präsidenten nach der Übernahme wieder auf die Plattform zu lassen. Paxton wiederum will im Herbst als Attorney General wiedergewählt werden und hat sich dafür die Unterstützung Trumps gesichert.

(mho)