US-Behörden ermitteln gegen Hewlett-Packard

Die intensive Lobby-Arbeit von HP-Chefin Carly Fiorina für die Fusion mit Compaq gerät nun ins Fadenkreuz der Ermittler.

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Vorige Woche veröffentlichten US-amerikanische Medien einen Anrufbeantwortermitschnitt, der die intensive Lobby-Arbeit von HP-Chefin Carly Fiorina belegt. Nun interessieren sich auch US-amerikanische Behörden für die Umstände, unter denen die Aktionäre von Hewlett-Packard ihr Votum zur Fusion mit Compaq abgegeben haben. Das Büro der Securities and Exchange Commission in San Francisco sowie die Staatsanwaltschaft in New York haben Informationen über die Stimmenabgabe der Deutschen Bank angefordert und wollen nun ermitteln, ob alles mit rechten Dingen zuging, berichten US-amerikanische Medien.

Zwei Tage vor der Abstimmung hatte Carly Fiorina eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihres Finanzchefs Bob Wayman hinterlassen. Der von HP beauftragte Stimmen-Einsammler sei besorgt, dass sich zwei Investoren -- die Deutsche Bank und Northern Trust -- gegen den Zusammenschluss mit Compaq aussprechen könnten. HP müsse möglicherweise "etwas Außergewöhnliches unternehmen", um die beiden Großinvestoren zur Zustimmung zu bewegen, sagt Fiorina in der Nachricht.

Die Ermittlungen könnten weiteren Argumentationsstoff für Fusionsgegner Walter Hewlett ergeben, der bereits gegen die mögliche Fusion klagt. Er beanstandet unter anderem, wie HP um die Stimmen von Großaktionären wie der Deutschen Bank geworben habe. Außerdem soll das HP-Management bekannte Fakten über negative Auswirkungen der Fusion gegenüber den Akionären wissentlich falsch dargestellt haben. Das zuständige Gericht im Staat Delaware beginnt am 23. April mit der Verhandlung. (anw)