US-Carrier Sprint Nextel und Clearwire legen Wimax-Kooperation auf Eis

Nach dem Abgang des Sprint-CEO im Oktober gelang es den Firmen nicht, sich auf Konditionen für einen gemeinsamen Rollout eines USA-weiten Funknetzes zu einigen. Die verlusteschreibende Clearwire kann auf Finanzspritzen von Wimax-Ausrüstern hoffen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Aus der erst im Juli verkündeten Kooperation der US-Telecomanbieter Clearwire und beim Aufbau eines USA-weiten Angebots von drahtlosen Breitband-Anschlüssen per Wimax wird bis auf Weiteres nichts. Nach dem Rücktritt des langjährigen CEO von Sprint Nextel Gary Forsee und wegen der Komplexität des geplanten Projekts hätten die Firmen ihre Kooperationspläne ad acta gelegt, meldet Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Insider.

Dennoch hält der kommissarische Sprint-CEO Paul Saleh an den eigenen Wimax-Plänen seines Unternehmens, zu denen der Start von Wimax-Angeboten in Chicago und Baltimore bis zum Jahresende zählt, fest. Anfang der Woche hatte das WSJ gemeldet, dass Sprint Nextel seine Wimax-Pläne auf den Prüfstand stelle und Optionen wie die Ausgliederung seiner Wimax-Aktivitäten in eine selbstständige Firma und/oder eine Fusion mit Clearwire prüfe.

Für das vom vom ehemaligen Nextel-Direktor Craig O. McCaw 2003 gegründete Start-up Clearwire würde ein Stopp der Wimax-Kooperation einen herben Rückschlag bedeuten. Clearwire besitzt neben Sprint Nextel als einziges Unternehmen Wimax-Lizenzen für große Teile der USA, ist jedoch im Gegensatz zum Telecom-Riesen Sprint Nextel, der schon eigene Mobilfunk- und Festnetzinfrstruktur besitzt, auf drahtlose Anschlüsse spezialisiert.

Für das dritte Quartal meldet Clearwire heute einen deutlichen Anstieg der Verluste bei steigendem Umsatz. Vom 1. Juli bis 30. September 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 41,3 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 26,9 Millionen US-Dollar), zugleich fiel das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) im abgelaufenen Quartal mit minus 119,9 Millionen US-Dollar noch deutlich schlechter aus als ein Jahr zuvor, als Cleawire einen EBITDA-Quartalsverlust von 33,4 Millionen US-Dollar hinnehmen musste. Den Verlustanstieg begründet das Unternehmen in einer Mitteilung mit fortlaufenden Investitionen in die Infrastruktur.

Hardware-Lieferanten wie Intel, Motorola oder Samsung, die in mobilen Funknetzwerke nach dem IEEE 802.16e-2005-Standard ein großes Geschäft wittern und massiv investieren, könnten Clearwire mit Finanzspritzen am Leben erhalten, meldet das WSJ. (ssu)