US-Versteigerung von Mobilfunk-Lizenzen beendet

Die Versteigerung von Mobilfunklizenzen im 1900-MHz-Band für GSM-Netze und GPRS-Dienste erbrachte 16,86 Milliarden US-Dollar.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Versteigerung von Mobilfunk-Lizenzen in den USA hat einen Rekord-Erlös von 16,86 Milliarden US-Dollar eingespielt. Ursprünglich waren bis zu 18 Milliarden US-Dollar erwartet worden – angesichts der Finanzierungsschwierigkeiten im Telecom-Sektor der letzten Wochen hatten sich aber einige Anbieter bereits recht früh aus der Auktion zurückgezogen. Sprint PCS beispielsweise fehlte nach Expertenmeinung das nötige Geld für höhere Gebote; Nextel etwa hätte dagegen wohl noch höhere Gebote abgeben können, wäre dann aber zu erheblichen Investitionen gezwungen gewesen, um die ersteigerten Lizenzen überhaupt nutzen zu können.

Die US-amerikanische Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) teilte am Freitag mit, dass allein ein Viertel der 422 Lizenzen für 8,78 Milliarden US-Dollar an das Unternehmen Verizon Wireless, ein Joint Venture der britischen Vodafone-Gruppe und der Verizon Communications ging. Die Mobilfunk-Firma VoiceStream Wireless, die die Deutsche Telekom übernehmen möchte, gab für 19 Lizenzen fast 483 Millionen US-Dollar aus.

Die Auktion hatte ursprünglich dem Ziel gedient, kleineren Unternehmen einen Zugang zum amerikanischen Mobilfunk-Markt zu ermöglichen. Die neuen Lizenzen gingen jedoch fast alle an große Firmen oder an Tochtergesellschaften etablierter Unternehmen. Die Lizenzen liegen alle im 1900-MHz-Frequenzband und eignen sich beispielsweise für den Aufbau von GSM-Mobilfunknetzen und GPRS-Datendiensten. Die meisten Lizenzen sind aber lokal sehr eingegrenzt und bedienen vor allem örtliche Bereiche, die bislang noch nicht mit GSM-Netzen versorgt werden können.

Mobilfunknetze nach dem europäischen GSM-Standard sind in den USA noch nicht sehr verbreitet. AT&T hatte im Dezember 2000 als einer der ersten der großen US-Telekom-Konzerne angekündigt, Anfang 2001 mit einem GSM-Netz starten zu wollen. Im Unterschied zu Europa, wo die GSM-Anbieter in den Frequenzbändern bei 900 und 1800 MHz arbeiten, müssen die US-Gesellschaften allerdings auf das 1900-MHz-Band ausweichen, da die beiden anderen Bänder unter anderem vom Militär benutzt werden. (jk)