US-Wettbewerbshüter sollen Facebook auf den Zahn fühlen

US-amerikanische Organisationen für Verbraucher- und Datenschutz fordern eine Untersuchung der ihrer Ansicht nach "unfairen und irreführenden Geschäftspraktiken" der Firma Facebook.

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Auch in den USA stoßen mangelhafter Datenschutz und kundenunfreundliche Geschäftspraktiken der Firma Facebook zunehmend auf Kritik. Nachdem Ende April bereits US-Senatoren dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ihre Datenschutzbedenken mitgeteilt hatten, reichten nun 15 Organisationen für Datenschutz und Verbraucherschutz eine gemeinsame Beschwerde gegen Facebook bei der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) ein. Sie fordern eine Untersuchung der ihrer Ansicht nach "unfairen und irreführenden Geschäftspraktiken" des Social Network mit "mehr als 115 Millionen Nutzern".

Beschwerdeführerin ist die Organisation Electronic Privacy Information Center (EPIC), die auch eine spezielle Webseite zum Thema Facebook pflegt. Die 38-seitige Beschwerde (PDF-Datei) wirft Facebook insbesondere vor, Datenschutzeinstellungen nachträglich ohne Rückfrage bei den Nutzern geändert und von den Nutzern nicht öffentlich freigegebene Daten an andere Unternehmen weitergereicht zu haben, etwa an Microsoft, Pandora und Yelp. Weil diese Geschäftspraktiken gegen US-Recht verstießen, solle die FTC dafür sorgen, dass die Firma Facebook ihren Kunden einen sinnvollen Schutz ihrer privaten Daten ermögliche.

Das EPIC hatte sich bei der FTC auch bereits wegen der Cloud-Dienste von Google und wegen Google Buzz beschwert. Die FTC reagiert auf solche Beschwerden aber offenbar recht schwerfällig: Laut EPIC hat die FTC die vor einem Jahr eingereichte Beschwerde gegen Googles Cloud-Dienste zwar bearbeitet und dies auch der Federal Communications Commission (FCC) mitgeteilt, doch trotzdem sei nicht klar erkennbar, welche Rolle der Datenschutz bei der nationalen Breitband-Offensive der USA spiele. (ciw)