USA: AirTags-Sicherheitsfunktionen entlarven Stalker

Ein Mann hatte versucht, eine Frau mit den Apple-Trackern zu verfolgen. Warnungen ihres iPhones halfen dabei, ihn zu entdecken.

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AirTags

(Bild: tre / Mac&i)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Bluetooth- und Ultra-Wideband-Tracker AirTags sind beliebt, mussten sich jedoch in der Vergangenheit häufiger Kritik über einen Missbrauch durch Stalker gefallen lassen. Allerdings hat Apple inzwischen mit mehreren Funktionen Schutzmaßnahmen nachgeschärft.

Diese sollen potenzielle Opfer von unerwünschter Verfolgung schneller informieren, sorgen allerdings auch dafür, dass Diebe die Tracker schneller erkennen können. In den USA gibt es nun einen neuen Fall, der zeigt, dass der Anti-Stalking-Schutz der AirTags tatsächlich funktioniert: Ein 63jähriger Verdächtiger wurde festgenommen.

Bei dem Fall, der sich in Iowa abspielte, geht es um eine Frau, die von einem Mann namens Carl Steven S. mittels AirTags verfolgt wurde. Beide hätten niemals eine Beziehung gehabt, heißt es laut einem Lokalbericht [zugänglich nur in den USA, Anm. d. Red.], doch S. sei eifersüchtig gewesen, weil die Frau angeblich eine "Affäre" gehabt habe. Das Opfer hatte zuvor den Täter auf allen möglichen Kommunikationswegen blockiert. S. platzierte daraufhin einen AirTag oberhalb des Reserverads in ihrem Auto. Dann soll S. die Frau in mindestens drei Fällen gestalkt haben.

Allerdings griffen Apples Sicherheitsmaßnahmen offenbar schnell – sie erhielt eine Benachrichtigung auf ihr iPhone, dass sich ein unbekannter AirTag mit ihr bewegte. Daraufhin durchsuchte sie ihr Fahrzeug und fand schließlich den Tracker. Sie übergab ihn der Polizei. Dorthin begab sich dann auch der Stalker, der angab, mit dem Opfer "verheiratet" zu sein. Er wurde zunächst nicht verhaftet. Doch bei diesem Stalking-Versuch blieb es nicht.

Zwei Tage nach dem ersten AirTag fand das Opfer mit Hilfe der Behörden einen zweiten AirTag, nachdem sie erneut besagte Benachrichtigung erhalten hatte. Diesmal steckte der Tracker in einem Geldbeutel, der sich ebenfalls im Bereich des Ersatzrades befand. Doch auch dabei blieb es nicht: Kurze Zeit später kam die Meldung erneut und das Opfer begab sich in eine Werkstatt, um nach einem dritten AirTag zu suchen – die wurde fündig. Der Stalker tauchte schließlich erneut im Bereich der Polizei auf, weil er die AirTags zu der Behörde verfolgt hatte. Dort wurde er schließlich während einer Kontrolle festgenommen und setzt seither in U-Haft. Das erste Hearing ist für nächste Woche angesetzt.

Erstaunlich an dem Fall ist vor allem die Hartnäckigkeit des Stalkers. Auch das Opfer reagierte richtig, weil es die Warnungen nicht einfach ignorierte und bei allen drei Meldungen aufmerksam wurde. Dass der Täter sich sodann selbst zur Polizei begibt, sollte allerdings recht einmalig sein.

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(bsc)