USB-C-Pflicht der EU: Ein Grund für Apples Mini-Update bei den AirPods Max?

Beobachter wundert, dass Apple die AirPods Max kaum überholt hat. Ein Grund könnte die EU sein. Und die verlangt noch weitere Veränderungen bis Ende 2024.

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iPhone 15 mit USB-C-Port

iPhone 15 mit USB-C-Port: Bis Ende des Jahres muss Apple beim Umzug fertig sein.

(Bild: tre / Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Neue Farben, neuer USB-C-Anschluss – aber sonst ein komplett veraltetes Innenleben, das dem von 2020 entspricht und möglicherweise, siehe unten, sogar schlechter ist: Die überarbeiteten AirPods Max, die Apple am Montag vorstellte, sind für Kaufinteressierte an den Luxus-Over-Ears eine große Enttäuschung. Seither fragen sich Beobachter und Analysten, wieso Apple so vorgegangen ist. Dabei sind nun neue Spekulationen aufgekommen, die mit einer Regelung der EU-Kommission zu tun haben: dem Zwang zum USB-C-Anschluss bei Unterhaltungselektronik und Computertechnik in Europa.

Denn wer auf den Kalender schaut, erkennt, dass sich das Jahr 2024 langsam seinem Ende zuneigt. Das wiederum bedeutet, dass die 2022 verabschiedete EU-Richtlinie gegen Elektroschrott, die USB-C zum Standard bei vielen Gerätearten macht, endgültig in Kraft tritt. Bis zum 28. Dezember müssen damit neben Smartphones, Tablets, E-Book-Lesegeräten, tragbaren Spielekonsolen, portablen Lautsprechern und Navigationssystemen auch neue Kopfhörer und Headsets USB-C verwenden. Das heißt: Wenn Apple seine AirPods Max frisch auf den Markt bringen wollte, musste bis Ende des Jahres USB-C dabei sein. (Laptops haben übrigens noch zwei Jahre länger Zeit.)

Die Theorie lautet jetzt, dass der Konzern zwar vorgehabt hatte, ein Redesign der AirPods Max durchzuführen, es im Gesamtsinne aber zeitlich nicht mehr hinbekam – und deshalb nun das Mini-Upgrade mit neuen Farben und USB-C vornahm. Apple ist eine große Firma und eigentlich hätte man erwarten können, dass das Unternehmen es in fast vier Jahren hinbekommt, neue Kopfhörer zu entwickeln. Aber gänzlich unmöglich ist diese Vorstellung nicht, setzt das Unternehmen doch intern auf kleine Teams, bei denen auch schon mal etwas schiefgehen kann.

Entsprechend bestünde dann die Möglichkeit, dass wir auf "echte" neue AirPods Max keine weiteren vier Jahre mehr warten müssen und Apple diese womöglich im kommenden Jahr vorlegt. Ob man diese Vorstellung für realistisch hält oder nicht, bleibt jedem Leser selbst überlassen. Passen würde allerdings, dass 2025 mit AirPods Pro mit neuem Innenleben gerechnet wird – und das würde einen neuen Audiochip namens H3 bedeuten. Dieser wiederum würde deutlich besser in die AirPods Max passen, als der bereits veraltete, wenn auch noch aktuelle, H2. (Apple nutzt mit den neuen Modellen den uralten H1.)

Bis dahin müssen AirPods-Max-Freunde sich mit dem USB-C-Anschluss als Neuerung begnügen. Der scheint übrigens eine Qualität weniger zu haben als die Lightning-Variante: Die bisher publizierten Spezifikationen deuten darauf hin, dass darüber USB-C-Audio nicht möglich ist. Bei den AirPods Max mit Lightning konnte man mit dem Lightning-auf-Kopfhörer-Kabel zumindest weitgehend latenzfreies Audio analog in einen Mac bekommen. Das scheint nun nicht mehr zu gehen. (Erste Tests müssen es noch bestätigen). Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Der USB-C-Zwang der EU führt dazu, dass bis Ende Dezember auch Tastaturen, Mäuse (und vermutlich Trackpads) USB-C benötigen. Doch Magic Keyboard, Magic Trackpad und Magic Mouse haben immer noch Lightning. Das ist dann hoffentlich demnächst ein erledigtes Problem.

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(bsc)