Umfrage zu Apple Pay: Viele Probleme an der Kasse

Zwei von drei Apple-Pay-Nutzern sind einer Erhebung zufolge beim Bezahlen auf Hindernisse gestoßen. Im Unterschied zu anderen mobilen Bezahldiensten komme die iPhone-Börse nach der Einrichtung bei deutlich mehr Nutzern zum Einsatz.

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Apple Pay

Der Nutzer autorisiert die Zahlung per Fingerabdruck

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 3 Min.
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Apples Bezahldienst hat noch mit verschiedenen Problemen am Verkaufsort zu kämpfen. Dies geht aus einer Erhebung der Marktforschungsfirma Phoenix hervor, die Ende Februar durchgeführt wurde – vier Monate nach dem US-Start von Apple Pay. Gut zwei Drittel der Befragten Apple-Pay-Nutzer gab an, beim Bezahlen auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein: Zu den am häufigsten genannten Problemen zählt, dass Terminals zu lange für die Autorisierung der Zahlung brauchen und Kassierer mit Apple Pay nicht vertraut sind – und deshalb auch keine Hilfestellung leisten können.

Ein gutes Drittel der Probleme waren der Erhebung zufolge fehlerhafte Transaktionen oder doppelte Abrechnungen. In 27 Prozent der Fälle habe das Terminal nicht funktioniert. Knapp die Hälfte der Befragten gab außerdem an, dass sich vor Ort in einzelnen Geschäften wider Erwarten nicht mit Apple Pay zahlen ließ – obwohl die jeweilige Ladenkette als Partner von Apples Bezahldienst genannt wird. Inzwischen werden Apple-Pay-Aufkleber für Händler angeboten, um eine bessere Markierung am Verkaufsort zu erreichen.

Händler können Aufkleber anfordern, um Apple-Pay-Akzeptanz zu signalisieren

(Bild: Apple)

Im Durchschnitt hat jeder befragte Apple-Pay-Nutzer die Bezahlmöglichkeit bislang 2,6 Mal in Ladengeschäften genutzt, merkt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg an – fast die Hälfte zum Einkauf in den Retail-Stores des iPhone-Herstellers. Jeweils rund ein Drittel der Nutzer hat den Bezahldienst bei der Handelskette Macy's sowie McDonald's verwendet.

Der Umfrage zufolge haben 66 Prozent der iPhone-6-Nutzer eine Karte für Apple Pay angemeldet, 31 Prozent hätten kein Interesse gezeigt. Bislang setzt der Dienst zur Bezahlung vor Ort ein iPhone 6 (oder iPhone 6 Plus) voraus – nur dieses ist mit dem nötigen NFC-Chip zur kontaktlosen Zahlung ausgerüstet. Künftig kann auch die Apple Watch diese Funktion übernehmen, auch im Zusammenspiel mit etwas älteren iPhones.

Nach Zählung der Marktforscher haben 88 Prozent der Nutzer, die eine Kredit- oder Bankkarte bei Apple Pay hinterlegt haben, den Dienst mindestens einmal genutzt – diese Zahl liege deutlich über der Konversionsrate anderer "Wallets", erklärt Phoenix, dort liege sie gewöhnlich bei rund 50 Prozent. Insgesamt befragten die Marktforscher gut 3000 Nutzer, darunter 523 iPhone-6-Besitzer. Die Zahlen stehen in deutlichem Gegensatz zu einer vorhergehenden Studie, nach der der Anteil der aktiven Apple-Pay-Nutzer unter allen US-iPhone-6-Besitzern eher gering ist.

Apple hat den Bezahldienst im Oktober 2014 eröffnet – bislang ist dieser auf US-Kredit- und Bankkarten beschränkt. Nach Angabe des Konzerns wird das Zahlungsmittel an rund 700.000 Orten in den USA akzeptiert und von 2.500 Banken unterstützt. Konkrete Nutzerzahlen hat Apple bislang nicht bekanntgegeben. Das Unternehmen plant, den Payment-Dienst im laufenden Jahr auch in weiteren Ländern anzubieten, darunter auch Deutschland. Neben der Bezahlung in Ladengeschäften ermöglicht Apple Pay auch die schnelle Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen in Apps. (lbe)