Umsätze von Halbleiterfirmen und Anlagenherstellern geschrumpft

Nach Analysen von Industrieverbänden sind die Umsätze mit Halbleiterprodukten und Anlagen zur Chipherstellung im Januar und Februar weiter gesunken.

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Nach Marktanalysen mehrerer internationaler Industrieverbände sind die Umsätze mit Halbleiterprodukten und Anlagen zur Chipherstellung im Januar und Februar weiter gesunken. Der Verband der US-Halbleiterhersteller (SIA) konstatiert einen Rückgang der weltweiten Chipumsätze im Januar 2002 auf 10,01 Milliarden US-Dollar, 1,7 Prozent weniger als im Dezember 2001 und fast 40 Prozent weniger als im Januar 2001. Auch der gleitende Mittelwert aus drei Monatsergebnissen hat sich im Januar um 4,1 Prozent verschlechtert. Vor allem in Japan sind die Geschäfte schlecht gelaufen. Während in Nord- und Südamerika der Umsatzrückgang vor allem im Jahresvergleich hoch ausgefallen ist, schrumpfte in den letzten Monaten der europäische Markt schneller als der amerikanische. Am besten sind die Geschäfte im asiatisch-pazifischen Raum gelaufen.

Der japanische Verband der Hersteller von Halbleiter-Fertigungsanlagen (SEAJ) stellt fest, dass die weltweiten Umsätze mit den teuren Maschinen zwischen Januar 2001 und Januar 2002 um fast 67 Prozent auf nur noch 1,444 Milliarden US-Dollar eingebrochen sind. Die Japaner verwenden auch die Analysen des entsprechenden US-Verbandes (SEMI), der schon vorläufige Zahlen für Februar 2002 präsentieren kann. Demnach verkauften die US-Firmen der Branche Geräte und Anlagen für 822,1 Millionen US-Dollar und erhielten neue Aufträge im Wert von 711,6 Millionen US-Dollar. Den Quotient dieser Drei-Monats-Mittelwerte bezeichnet man als Book-to-Bill-Ratio, er erreichte im Februar 0,87 und bewegt sich seit einem Tief im April 2001 wieder aufwärts.

Die Anlagenhersteller erwarten mittelfristig keine großen Verbesserungen, da fast alle Chipfirmen deutlich weniger investieren wollen als in den Vorjahren. Diese Entwicklung ist schon seit über einem Jahr bekannt und führte bereits zu Massenentlassungen. Die Chiphersteller selbst hoffen zurzeit auf eine Verbesserung des Absatzes; bei den Speicherpreisen scheint allerdings der Scheitelpunkt vorerst überschritten, jedenfalls steigen sie momentan nicht weiter. (ciw)