Ungewisse Zukunft für den Itanium bei IBM

IBM will sich angeblich aus Entwicklung und Verkauf von High-End-Servern mit Intels 64-Bit-Prozessor Itanium zurückziehen oder die Produktpalette zumindest einschränken.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

IBM will sich angeblich aus Entwicklung und Verkauf von High-End-Servern mit Intels 64-Bit-Prozessor Itanium zurückziehen oder die Itanium-Produktpalette zumindest einschränken. Das berichten US-Medien mit Berufung auf informierte Kreise. Bisher standen bei IBM die Server mit Itanium teilweise praktisch in Konkurrenz zu den Systemen mit den von IBM entwickelten 64-Bit-Prozessoren der PowerPC-Architektur.

Bei kleineren und mittleren Servern setzt IBM wohl neben dem PowerPC weiterhin auf x86-Prozessoren mit und ohne 64-Bit-Erweiterung von Intel und AMD. Mit dem eServer x366 hat IBM erst vor kurzem einen Quad-Xeon-Server mit dem Hurricane-Chipsatz X3 vorgestellt. Dessen Vorgänger unterstützte Itanium-Prozessoren, die neue Version jedoch vorerst nicht. Der bestehende Itanium-Server eServer x455 soll aber weiter verkauft werden.

Allgemein hat der Itanium in letzter Zeit auf dem Markt für große Server an Bedeutung gewonnen, nachdem die ersten erhältlichen Modelle nur in geringen Stückzahlen verkauft wurden. IBM soll laut Informationen der Marktforscher von Gartner im letzten Quartal 800 Itanium-Systeme verkauft haben. Der Itanium-Entwicklungspartner HP schwenkt in vielen Bereichen ganz auf den 64-Bit-Prozessor um -- Workstations mit der IA64-Architektur möchte HP jedoch auch nicht mehr produzieren, und das komplette Itanium-Entwicklerteam von HP wechselte zu Intel.

Auf der Software-Seite unterstützen Debian sowie Red Hat und Suse mit ihren Enterprise-Server-Produkten die Itanium-Architektur. Zudem wollen NetBSD und Fedora bald die High-End-CPUs unterstützen. Microsoft hat Windows XP für Itanium eingestellt, den Windows Server 2003 gibt es weiterhin für die 64-Bit-Architektur.

Ein Version von Windows Server 2003 für den PowerPC von IBM fehlt allerdings. IBM setzt auf hauseigene Unixe sowie in vielen Bereichen auf Linux. Mit spezieller Unterstützung von Entwicklern versucht IBM die Portierung von Software auf PowerPC zu forcieren. Zudem bietet das Unternehmen mit dem eServer OpenPower 710 auch günstige Entry-Level-Server mit Linux und Power5-Prozessoren an, die auch die System-Partitionierung/Virtualisierung ermöglichen. (thl)