United Internet wächst dank DSL

Beim operativen Gewinn bleibt United Internet (GMX, 1&1, Schlund+Partner) auf Grund hoher Investitionen in den Ausbau des DSL-Geschäfts hinter den eigenen Prognosen zurück.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Internetdienstleister United Internet, zu dem unter anderem GMX sowie 1&1 gehören und der das Portalgeschäft von web.de übernimmt, liegt nach sechs Monaten bei seinen Wachstumszielen deutlich über Plan, hinkt aber seiner Prognose beim operativen Gewinn hinterher. Für United Internet bedeuten die heute vorgelegten Bilanzen aber, man habe die "Stellung als ertragsstarker Internet Service Provider" weiter ausgebaut.

Wie das Unternehmen aus Montabaur mitteilte, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2005 um 40,5 Prozent auf 335,4 Millionen Euro und übertraf damit alle Analystenprognosen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stagnierte jedoch wegen der Investitionen in das DSL-Geschäft auf Vorjahresniveau: 55,6 Millionen Euro bedeuteten einen Zuwachs von lediglich 0,7 Prozent gegenüber den 55,2 Millionen Euro des Vorjahrs. Bei Gewinn vor Steuern (EBT) konnte United Internet aber um 23,3 Prozent auf 45,7 Millionen Euro zulegen. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs legte der Umsatz im Jahresvergleich von 120 auf 177,5 Millionen Euro zu. Das EBITDA sank von 28,9 auf 25,2 Millionen Euro, beim EBT konnte United Internet im zweiten Quartal einen leichten Zuwachs von 19,8 auf 20,2 Millionen Euro verzeichnen.

Im Kerngeschäft von United Internet mit den den Marken GMX, 1&1 und Schlund+Partner zog der der Umsatz von 167,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2004 auf 245,0 Millionen Euro an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging allerdings von 51,8 Millionen Euro auf 48,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs zurück. Der Gewinn vor Steuern (EBT) verbesserte sich leicht von 40,2 auf 41,0 Millionen Euro. Für das zweite Quartal musste United Internet im Kerngeschäft aber sowohl beim EBITDA wie beim EBT einen Rückgang verbuchen: Von 27,3 auf 21,8 Millionen Euro schrumpfte das EBITDA, während das EBT von 21,5 auf 18,2 Millionen Euro zurückging. United Internet gibt hier explizit die "deutlich höheren Marketingausgaben für die beschleunigte Kundengewinnung" als Grund für den Rückgang des EBITDA an.

Die hohe Nachfrage nach Breitband-Zugängen sei unverändert ein entscheidender Wachstumsfaktor, kommentierte Ralph Dommermuth, Vorstand der United Internet AG. Die Zahl der DSL-Kunden steigerte United Internet im Vergleich zum 30. Juni 2004 um 515.000 auf 1,340 Millionen. Im zweiten Quartal 2005 kamen 190.000 DSL-Kunden hinzu. Damit liegt United Internet doch nur relativ knapp vor der Telekom-Tochter T-Online, die im zweiten Quartal 182.000 DSL-Neukunden gewinnen konnte, während Arcor als Spitzenreiter beim Wachstum der DSL-Kundenzahl angeblich knapp 200.000 neue DSL-Kunden verzeichnete.

Bei Telefonie-Angeboten über DSL kann United Internet derzeit 100 Millionen Gesprächsminuten im Monat verzeichnen. Beim Webhosting hatte United Internet zum 30. Juni 2005 1,93 Millionen Abonnements, im Vorjahr waren es noch 1,66 Millionen. (jk)