Unterhaltungselektronik-Branche weiter auf Wachstumskurs

Die steigende Nachfrage im Bereich Unterhaltungselektronik beschert der Branche weiter Wachstum. Besonders begehrt sind wie schon im Vorjahr Flachbildfernseher, Navigationsgeräte und Digitalkameras.

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  • dpa

Starke Nachfrage nach Flachbildschirmen sowie nach mobilen Geräten hat der deutschen Unterhaltungselektronik-Branche im vergangenen Jahr erneut steigende Umsätze beschert. Die Erlöse stiegen nach Angaben des Branchenverbands gfu um 3,7 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro. "Wir haben die Umsätze zum vierten Mal in Folge gesteigert und das sehr hohe Niveau von 2006 nochmals übertroffen", sagte der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker, in einem Gespräch mit der dpa in Nürnberg. Für das laufende Jahr erwartet Hecker weitere Impulse von Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen. Die Umsätze sollen um gut zwei Prozent auf 23,7 Milliarden Euro steigen.

"Industrie und Handel haben gute Möglichkeiten, wenn sie auf neue Geschäftsfelder setzen", sagte Hecker. So hätten in Deutschland beispielsweise erst 25 Prozent aller Haushalte Flachbildschirmgeräte angeschafft. "Das bedeutet ein Potenzial von 35 bis 40 Millionen Geräten, die in den kommenden Jahren ausgetauscht werden." Auch bei tragbaren Navigationsgeräten oder bei Notebooks gebe es stetig wachsende Nachfrage. Treibende Kraft sei die Digitalisierung der Produkte, Medien und Übertragungswege.

Die flachen Bildschirmtechnologien LCD und Plasma bauten ihre Umsatz- und Absatzanteile weiter aus. 93 Prozent der Umsätze mit Fernsehgeräten entfielen gfu-Angaben zufolge bereits auf die neuen Bildschirmtechnologien. 3,9 Millionen LCD-TVs und 500.000 Plasma-TVs standen 1,4 Millionen verkaufte Röhrengeräte gegenüber. Nach Heckers Worten sind die Konsumenten markenbewusster geworden und geben wieder mehr Geld für neue Fernsehgeräte aus. Im Trend lägen vor allem Geräte mit größeren Bilddiagonalen, die die Voraussetzungen für das hochauflösende Fernsehen (HDTV) erfüllen, sagte der Vorstandschef des TV-Geräteherstellers Loewe.

Besonders gefragt sind daneben Geräte für mobile Nutzung. Knapp sechs Millionen MP3-Player und mehr als zwei Millionen tragbare Videoplayer wurden verkauft, außerdem 8,5 Millionen Digitalkameras. Dabei ragten besonders digitale Spiegelreflexkameras mit einem Zuwachs von 10 Prozent heraus. Gleich um 77 Prozent auf 3,7 Millionen Stück stieg laut gfu der Absatz von tragbaren Navigationsgeräten. Der Handy-Absatz wuchs um 16 Prozent auf 24 Millionen Stück, der Umsatz mit den Mobiltelefonen verringerte sich aber um sieben Prozent auf 3,57 Milliarden Euro. Notebooks, von denen drei Millionen verkauft wurden, verdrängen zunehmend die PCs (1,4 Millionen).

Hecker begrüßte die Entscheidung für die Blu-ray Disc im Formatstreit um die Nachfolge der DVD. "Das ist für alle Beteiligten eine gute Nachricht, von den Filmstudios über die DVD-Anbieter bis hin zur Geräteindustrie und den Konsumenten", sagte er. Es gebe nun Sicherheit sowohl bei den Investitionen als auch bei der Anschaffung von Geräten. Die hochauflösende Blu-ray Disc werde darüber hinaus 2008 auch für gesteigerte Nachfrage im Unterhaltungselektronik-Markt sorgen. (dpa) / (vbr)