VanMoof zahlungsunfähig: E-Bike-Hersteller sucht Weg aus den Schulden

Weil VanMoof seine Schulden nicht zahlen kann, schickt ein Gericht der E-Bike-Firma Verwalter. Gesucht wird ein Weg aus der Krise – die Stores machen dicht.

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(Bild: heise online, rbr)

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Der niederländische E-Bike-Hersteller VanMoof steht vor finanziellen Problemen: Weil VanMoof seine Schulden nicht mehr bezahlen kann, hat ein niederländisches Gericht nun zwei Verwalter zu VanMoof geschickt. Sie sollen gemeinsam mit der Firma Lösungen aus der Zahlungsunfähigkeit finden.

Am 12. Juli hat ein Gericht in Amsterdam VanMoof einen Zahlungsaufschub und eine zweimonatige Frist gewährt, in der Gläubiger ihre Ansprüche nicht geltend machen dürfen. Das teilte VanMoof mit, nachdem Medien wie The Verge und Reuters über die finanziellen Probleme des E-Bike-Herstellers berichtet hatte. Dem Bericht von The Verge zufolge kommt für VanMoof sogar ein Verkauf infrage.

Die Brand Stores des Unternehmens in Städten wie Berlin, Amsterdam, London und Paris werden bis auf Weiteres geschlossen, bestätigt VanMoof in einer Mail an heise online. Es handele sich dabei um eine vorübergehende Maßnahme, um die "Sicherheit der Kollegen in den Stores" zu gewährleisten. Laut The Verge hatten zuvor besorgte und verärgerte Kunden die Retail-Läden des E-Bike-Herstellers besucht, um ihre beim Reparatur-Service eingereichten Räder zurückzuverlangen. Die Dienstleistungen um bereits gekaufte Fahrräder sollen auch während der Zeit des Gläubigerschutz normal weiter laufen, versichert VanMoof. Ausstehende Lieferungen und Reparaturen würden bearbeitet.

Bereits Anfang Juli hat VanMoof hat den Verkauf von E-Bikes auf seiner Webseite ausgesetzt. "Wir haben den Verkauf vorübergehend pausiert, um die Produktion und Auslieferung bestehender Aufträge nachzuholen", heißt es in einem Pop-up auf der Webseite des Herstellers.

Einem Bericht des Manager Magazins zufolge konnte VanMoof eine Insolvenz bereits Ende 2022 nur knapp abwenden. Seine Rechnungen konnte das niederländische E-Bike-Unternehmen demnach teilweise nicht mehr bezahlen, weshalb Zulieferer um Aufschub gebeten wurden. 2023 sollen Investoren zusätzliches Geld in VanMoof gesteckt haben, sagte das Unternehmen dem Wirtschaftsmagazin.

Dennoch musste VanMoof zuletzt mehrere Filialen schließen und die Preise senken. Dem Manager Magazin zufolge machte VanMoof mit jedem verkauften Fahrrad einen Verlust. Er soll 2020 insgesamt 47 Millionen Euro nach Steuern betragen haben, 2021 sogar 78 Millionen Euro.

(dahe)