Veganes Leder: Apple killt umstrittenes "Feingewebe" alias FineWoven bei Hüllen

Teuer, wenig haltbar, "wie eine verfaulte Banane": Apple hat sein Ökomaterial weitgehend aus dem Programm genommen. Stattdessen gibt es nun Hüllen von Beats.

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FineWoven-Hülle mit großem X

Weg damit: Das "Feingewebe" war für Apple zum Schluss ziemlich peinlich.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat den Verkauf seines umstrittenen Nachhaltigkeitsmaterials "Feingewebe", auf Englisch auch "FineWoven" genannt, mit der gestrigen iPhone-Keynote weitgehend eingestellt. Das Material wird nun nicht mehr zur Herstellung von iPhone-Hüllen verwendet, die auf viel Kritik gestoßen waren. Erhältlich ist es aktuell nur noch in Form einer MagSafe-Wallet für Kreditkarten, eines AirTag-Schlüsselanhängers sowie Apple-Watch-Armbändern der Serie "Moderne Schließe", die es nur in der Größe 42 mm gibt.

Das Feingewebe sollte Apples Lederersatzstoff sein, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Allerdings zeigte sich schnell, dass sich das Material aus Kunststoff bereits nach kurzer Zeit zerlegen konnte. Es nahm zuerst Kratzer an, danach gab es bei Hüllen, insbesondere am Rand, eine hässliche Teilzerlegung. Die Tech-Journalistin Joanna Stern vom Wall Street Journal fasste das im vergangenen Frühjahr in einem denkwürdigen Satz zusammen: "Die Ränder blättern ab, der Stoff ist zerkratzt wie eine alte CD, und er wird braun wie eine verfaulte Banane."

Apple äußerte sich bis zum heutigen Tag nicht zu den Problemen mit "FineWoven", allerdings soll sich der Konzern gegenüber entnervten Kunden kulant gezeigt und dann Rücknahmen veranlasst haben. Dass es mit dem Material nicht weitergehen kann, zeigt sich nun in der Streichung aus dem Portfolio. Zuvor hatte es dazu bereits Spekulationen gegeben – die Bestände der Feingewebe-Hüllen waren zuletzt in den Apple-Läden stark zurückgegangen.

Interessanterweise gibt es in gewisser Weise bereits Ersatz für das Feingewebe: Im Apple Online Store sind passend zum iPhone 16 nun verschiedene neue Hüllen gelistet, die von der Apple-Tochter Beats stammen, die erstmals überhaupt in das Geschäft mit iPhone-Cases einsteigt. Angeboten werden diese für alle vier iPhone-16-Modelle, der Preis liegt jeweils bei 59 Euro.

Dafür gibt es eine von vier Farben ("Nachtschwarz", "Gipfelstein", "Flut Blau" und "Sunset Lila") und eine Kombination aus Polycarbonat (Hardshell) und flexiblen Seitenbereichen. Im Inneren ist ein Mikrofasermaterial verarbeitet. Die Cases sind kompatibel zu Apples neuem Kameraknopf ("Kamerasteuerung").

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(bsc)