Vodafone: Echtes 5G für fast alle

Sie nennen es "5G+": Vodafone bringt "echtes" 5G an zahlreiche weitere Antennenstandorte. O2 ist auch schon so weit, die Telekom zieht im Herbst nach. 

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Detail eines Mobilfunk-Antennenmastes mit kleinen 5G-Funkzellen.

(Bild: Lisic/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Vodafone stellt sein 5G-Netz weiträumig auf "5G Standalone" (5G SA) um. Damit laufen Daten von den 5G-Antennen auch über ein eigenständiges 5G-Kernnetz und nicht mehr über das LTE-Netz. Dafür seien nun weitere rund 10.000 Mobilfunkstationen im Netz aktiviert worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Demnach sind inzwischen 16.000 der insgesamt rund 26.0000 Mobilfunkstationen im Vodafone-Netz mit 5G SA ausgerüstet.

Für Nutzer mit einem geeigneten Smartphone verspricht 5G Standalone höhere Datenraten und kürzere Signallaufzeiten. "Für Handynutzer erhöht das die Qualität bei Onlinespielen und in virtuellen Welten", nennt Vodafones Deutschlandchef Marcel de Groot mögliche Anwendungen.

Zur Einführung von 5G haben viele Netzbetreiber auf den Mischbetrieb mit dem LTE-Bestandsnetz gesetzt. Die Handys buchen sich auf der Funkseite in das 5G-Netz ein, im Hintergrund laufen die Verbindungen aber noch über das alte Kernnetz. Dieser Mischbetrieb läuft parallel zum Ausbau von 5G SA weiter.

Streng genommen ist erst mit 5G Standalone ein "echtes" 5G erreicht, weil hier sämtliche Kommunikation über das 5G-Netz läuft. Vodafone und andere sprechen jetzt gerne von "5G+", um den technischen Fortschritt auch in der Vermarktung abbilden zu können. Vodafone hatte erste Antennen mit 5G SA bereits 2021 in Betrieb genommen.

Mit 16.000 von insgesamt 26.000 Mobilfunkstationen erreicht Vodafone eigenen Angaben zufolge nun 90 Prozent der Menschen in Deutschland mit 5G Standalone. Mobilfunkkunden können "5G+" kostenlos etwa in der App aktivieren. Die meisten Spitzenmodelle der jüngeren Smartphone-Generation beherrschen 5G SA und auch die Vermittlung von Gesprächen über das 5G-Netz.

Mit 5G Standalone lassen sich mittels der Bündelung von Frequenzbändern hohe Bandbreiten realisieren. Telefónica Deutschland hatte zuletzt in einem Test mit der Bündelung von Spektrum bei 700, 1800, 2100 MHz und 3600 MHz sowie einem handelsüblichen Samsung-Smartphone mehr als 1,7 Gbit/s Bandbreite realisiert.

Auch im O2-Netz ist 5G Standalone als "5G+" bereits großflächig verfügbar. Kunden können dafür eine kostenlose Option buchen. Die Deutsche Telekom will noch in diesem Jahr nachziehen mit 5G Standalone, zuletzt hieß es "im Herbst". Der Neuling unter den Netzbetreibern 1&1 baut ein reines 5G-Netz auf und kann darüber hinaus auf ein Roaming-Abkommen mit Vodafone zurückgreifen.

(vbr)