Volkswagen: Laaangsam bei Elektroautos

Während etwa die Unternehmensberatung McKinsey davon ausgeht, dass Elektrofahrzeuge in Städten wie Paris oder New York schon im Jahr 2015 teilweise mehr als 15 Prozent der Neuzulassungen ausmachen, will der Volkswagen-Konzern zunächst "Erkenntnisse mit dem Elektroantrieb sammeln".

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Während etwa die Unternehmensberatung McKinsey in einer jüngst veröffentlichten Studie davon ausgeht, dass Elektrofahrzeuge in Städten wie Paris oder New York schon im Jahr 2015 teilweise mehr als 15 Prozent der Neuzulassungen ausmachen werden, tritt der Wolfsburger Volkswagen-Konzern auf die E-Auto-Bremse. Bei Elektroautos rechne er selbst für das Jahr 2020 nur mit einem Anteil von 1,5 bis 2 Prozent bei den Neuzulassungen, erklärt der Entwicklungschef von Volkswagen, Ulrich Hackenberg, in einem am Freitag erschienenen Interview mit den VDI-Nachrichten.

1,5 bis 2 Prozent – das würde bei rund drei Millionen PKW-Neuzulassungen wie im Jahr 2008 bedeuten, dass in Deutschland in zehn Jahren maximal 60.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr verkauft würden; und dass im Jahr 2020 in jeder deutschen Großstadt im Schnitt nur 750 Fahrzeuge mit Elektroantrieb neu zugelassen würden. McKinsey rechnet hingegen vor, dass bei einem "realistischen Szenario" allein in Paris in fünf Jahren schon über 60.000 Elektrofahrzeuge unterwegs sein könnten, in New York 70.000 Elektroautos.

Der Volkswagen-Konzern werde zunächst mit Fahrzeugen auf Golf-Basis "Erkenntnisse mit dem Elektroantrieb sammeln", verdeutlichte Hackenberg. Ab 2013 soll dann der Kleinstwagen Up als Elektroauto in größeren Stückzahlen lieferbar sein. Eine beschleunigte Einführung von Elektroautos lehnt der VW-Entwicklungschef ab: "Angesichts der neuen Technik und der hohen Preise für die Batterien halten wir das für riskant. Das Schlimmste wäre, wenn die Technik nicht funktioniert. Das wollen wir auf keinen Fall mit unserer Marke verbinden." (pmz)