Vorstellung Ferrari F80: Stark wie nie zuvor​
Ferrari stellt mit dem F80 einen Supersportwagen vor, der mit vier Motoren und einer Systemleistung von fast 900 kW herausragende Fahrleistungen ermöglicht.​
Die Zeiten für Supersportwagen waren schon mal einfacher. Früher reichte ein spektakuläres Design, ein ordentliches Fahrwerk und natürlich vor allem reichlich Leistung, um sich vom ordinären Rest abzuheben. Letzteres funktioniert nur noch begrenzt, schließlich bringt schon ein Hyundai Ioniq 5 bis zu 478 kW mit, und der erlebbare Mehrgewinn von noch mehr Leistung ebbt ab. Ferrari setzt trotzdem weiterhin auch auf diesen Baustein und versieht den F80 mit dem stärksten Antrieb, den je ein Serienmodell dieser Marke hatte. Dabei bauen die Italiener einen Hybridantrieb ein, der mit vier Motoren insgesamt bis zu 882 kW mobilisiert.
Vier Motoren, drei Spannungsebenen
Ferrari verwendet zwei E-Motoren mit jeweils 105 kW an der Vorderachse und einen Startergenerator an der Hinterachse, der den aufgeladenen V6 mit bis zu 60 kW unterstützt. Der Verbrenner seinerseits leistet 662 kW. Die Kraftübertragung des Benziners an die Räder übernimmt ein Doppelkupplungs-Getriebe mit acht Gängen. Im Verbund kann der Fahrer auf maximal 882 kW zurückgreifen, was in den früher üblichen Angaben 1200 PS entspricht. In 5,8 Sekunden beschleunigt der F80 – aus dem Stand auf 200 km/h. Für den Standardsprint nennt Ferrari eine Zeit von 2,15 Sekunden. Schluss ist erst bei 350 km/h. Das sind auch heute noch wahrlich beeindruckende Daten.
Genutzt werden drei Spannungsebenen: Die 2,3-kWh-Batterie, die 39,3 kg wiegt, hat 800 Volt. Mit dieser Spannung arbeiten alle drei E-Motoren. Die zweite Ebene mit 48 Volt wird für den E-Turbolader und das aktive Fahrwerk benötigt. Schließlich gibt es noch das klassische 12-V-Bordnetz für die gängigen Verbraucher wie Infotainment und Licht. Angaben zum Verbrauch macht Ferrari noch nicht, verspricht aber, dass der Antriebsstrang auf die künftigen Entwicklungen bei den Emissionsvorschriften vorbereitet sei. Anders als SF90 Stradale und 296 GTB kann der F80 nicht rein elektrisch fahren. Es gibt drei Fahrmodi. Gestartet wird immer im Hybrid-Modus, der im Alltag die beste Effizienz bieten soll. Er priorisiert die Energierückgewinnung. Der "Performance"-Modus sei darauf ausgerichtet, während längerer Abschnitte auf der Strecke ein kontinuierliches Leistungsniveau zu liefern, umschreibt ihn Ferrari. "Qualify" stellt dann alle Parameter auf maximale Leistung.
Brutale Verzögerung
Versprochen wird auch eine außergewöhnliche Verzögerung, die den Sportwagen von 100 km/h in 28 m stoppen soll. An dieser Leistung sind zwei Bausteine wesentlich beteiligt. Da wären zum einen die von Michelin nur für den F80 entwickelten Reifen im Format 285/30 R20 vorn und 345/30 R20 hinten. Für die Bremse wurde der Zulieferer Brembo hinzugezogen. Die Scheiben, die mit einer Schicht Siliziumkarbid versehen wurden, verwenden laut Ferrari längere Kohlefasern, was Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit gegenüber dem zuvor verwendeten System jeweils mehr als verdoppeln soll.
Ferrari F80 (7 Bilder)
Ferrari
)Limitiert
Sie haben nun Lust auf den mindestens 1525 kg schweren und 4,84 m langen F80 bekommen und wollen anfangen, dafür etwas Geld beiseite zu legen? Das sollte dann ebenso üppig wie schnell gehen. Bis 2027 will Ferrari nur 799 Stück bauen, und der Preis wird bei rund 3,6 Millionen Euro liegen. Begrenzte Stückzahlen fördern die Begehrlichkeiten, und ein abgehobener Preis störte dabei in der Vergangenheit nicht. Vielmehr gehört er in dieser Liga gewissermaßen zum guten Ton. Mögen die Zeiten sich auch wandeln, einige Dinge bleiben dann eben doch gleich.
(mfz)