Walmart bestellt Elektro-Lieferwägen bei Canoo

Walmarts Großbestellung könnte lebensrettend sein für Canoo. Doch der Auftrag kommt mit einer erheblichen Einschränkung.

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Ein Canoo MPDV

So könnten Canoo-Fahrzeuge aussehen

(Bild: Canoo)

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Der Elektroauto-Entwickler Canoo darf sich über eine Großbestellung Walmarts freuen, muss sich dafür aber Zügel anlegen lassen: Das Startup darf für längere Zeit keine Geschäfte mit Amazon.com machen.

Canoo hat nicht viel Spielraum. Im Mai musste die Firma öffentliche eingestehen, dass ihr Geldknappheit droht. Bereits letztes Jahr hat Canoo seinen Firmensitz von Kalifornien nach Bentonville, Arkansas, verlegt. Dort unterhält auch Walmart, der größte Einzelhändler der Welt, sein Hauptquartier.

Canoo wurde 2017 gegründet, unter anderem von Ulrich Kranz, der zuvor bei BWM für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen verantwortlich war. Seinen ursprünglichen Plan, Fahrzeuge nicht zu verkaufen, sondern nur per Abonnement zu vermieten, hat Canoo inzwischen aufgegeben. Ex-BMW-Topmann Kranz ist zu Apple gegangen.

Walmart kauft erst einmal 4500 Elektro-Vans bei Canoo. Zudem bekommt der Supermarkt-Konzern eine Option auf weitere 5500 Fahrzeuge, was in Summe bis zu 10.000 Liefervans macht. Noch dieses Jahr soll bei Canoo die Produktion anlaufen. Außerdem sichert sich Walmart eine Option für den Kauf von bis zu 20 Prozent der Canoo-Aktien. Sie gilt für zehn Jahre. So lange kann Walmart also zuschauen, ob Canoo sich gedeihlich entwickelt oder nicht.

Vor zwei Jahren haben Canoo und Hyundai Zusammenarbeit angekündigt, wobei das Startup Fahrgestelle liefern soll. Im selben Jahr versuchte Canoo Apple für eine Investition zu interessieren, doch ist daraus nichts geworden. Investitionen von, Kooperation mit oder Lieferungen an Amazon verbietet jetzt der mit Walmart geschlossene Vertrag.

Canoos geplanter elektrischer Mehrzwecklieferwagen MPDV soll ab 33.000 US-Dollar und zunächst in zwei Versionen erhältlich sein. Der MPDV1 soll 6,5 m3 Ladevolumen und knapp 150 kW Motorleistung haben, mit Akkus der Kapazitäten 40, 60 oder 80 kWh ausgerüstet sein, und maximal 370 km weit fahren können. Die Ausführung MPDV2 soll mit 14 m3 Ladevolumen, ebenfalls drei verschiedenen Akkuausführungen und maximaler Reichweite von 400 km erhältlich sein. Die Motorleistung bleibt dabei gleich. Zudem plant Canoo einen noch größerer MPDV3 als Elektro-Lkw.

(ds)