Warnung von Apple: Spyware-Angriffe in fast 100 Ländern

Apple hat erneut Nutzer über enttarnte Spionageangriffe informiert. Dieses Mal sind User in fast 100 Ländern betroffen.

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Symbolbild: Hacker mit Hoodie

Symbolbild: Hacker mit Hoodie.

(Bild: Panorama Images/Shutterstock.com)

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Zum wiederholten Mal warnt Apple Nutzer seines iPhones davor, dass es Versuche gab, ihre Geräte mittels Spyware zu kompromittieren. User in insgesamt 98 Ländern seien am Mittwoch informiert worden, berichtet das IT-Blog TechCrunch. Im April hatte der Konzern bereits eine ähnliche Warnung an iPhone-Besitzer in 92 Ländern verschickt. Apple kann bestimmte Angriffsformen in seinem Netzwerk detektieren.

"Apple hat festgestellt, dass Sie Ziel eines Angriffs durch Mercenary-Spyware waren, die versucht, das mit Ihrer Apple ID verbundene iPhone aus der Ferne zu kompromittieren", schreibt das Unternehmen an Betroffene. "Mercenary-Spyware" sind Programme, die von Spionage- oder Regierungsbehörden verwendet und teilweise von Fremdunternehmen oder Beauftragten (deshalb "Mercenary" = Söldner) verteilt werden. Der Konzern schreibt weiter, der Angriff sei vermutlich "spezifisch auf Sie als Person" ausgerchtet gewesen, "wegen Ihnen selbst oder aufgrund dessen, was Sie tun". Es sei zwar nie möglich, solche Angriffe "mit absoluter Sicherheit" zu erkennen, doch Apple habe "großes Vertrauen" in seine Erkenntnisse. "Bitte nehmen Sie [die Warnung] ernst."

Der Begriff der "Mercenary-Spyware" ist neu für Apple. Der Konzern rudert damit etwas zurück, was die Benennung der Akteure betrifft. Zuvor schrieb der Konzern stets, es handele sich um "von Staaten finanzierte" Angriffe ("state-sponsored attacks"). Insgesamt gingen seit 2021 bereits Warnungen an Nutzer in über 150 Ländern, wie Apple in einem Supportdokument schreibt. Dort sind auch einige Hinweise zu finden, was Nutzer tun können. Dazu gehört die Nutzung des Blockierungsmodus.

Das Problem: Die Angriffe könnten längst erfolgt sein, nachdem die Warnung herausging. Nutzern bleibt dann nur übrig, nachträglich Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und zu hoffen, dass die von den Spyware-Erstellern ausgenutzten Sicherheitslücken nicht weiter bestehen. "Wir empfehlen dir dringend, dich an Experten zu wenden, z. B. an die Notfallhilfe der Digital Security Helpline der gemeinnützigen Organisation Access Now", schreibt Apple lapidar.

Zuletzt soll es im Rahmen der Wahlen in der größten Demokratie der Welt vermehrt Angriffe auf Aktivisten in Indien gegeben haben, schreibt TechCrunch weiter. Diese Nutzer teilten mit, von Apple gewarnt worden zu sein. Ähnliche Informationen wurden bereits im Oktober verschickt, dabei waren neben Politikern auch Journalisten betroffen. Vielfach wird die Spionagesoftware Pegasus verwendet, gegen die Apple auch gerichtlich vorgeht, es gibt aber auch diverse andere Angriffswerkzeuge.

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(bsc)