Wasserstoff als Kraftstoff: EU-Kommission genehmigt Milliarden-Beihilfe

Projekte von drei deutschen und acht weiteren Unternehmen aus der EU rund um Wasserstoff und Mobilität dürfen staatlich gefördert werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 62 Kommentare lesen
Zwei Männer arbeiten an einem Brennstoffzellen-Motor.

Der deutsche Autohersteller BMW produziert eigene Brennstoffzellen.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 2 Min.

Elf Unternehmen aus sieben EU-Mitgliedsstaaten können nun mit finanzieller Förderung ihrer Wasserstoffprojekte rechnen. Die EU-Kommission hat 1,4 Milliarden Euro öffentliche Gelder für sie genehmigt, damit sie an verschiedenen Stellen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette für klimafreundliche Mobilität arbeiten. Die Kommission rechnet damit, dass durch ihre Genehmigung zusätzlich 3,3 Milliarden Euro von privaten Investoren fließen können.

Aus Deutschland sind die Unternehmen Airbus DE und BMW dabei. Sie entwickeln Wasserstoff-Anwendungen für Mobilität und Verkehr, zum Beispiel Plattformen für Brennstoffzellen-Busse und -Lkw, und Brennstoffzellentechnik, mit der genug Strom für den Antrieb von Schiffen oder Lokomotiven erzeugt wird. Hinzu kommt Wasserstoffspeicherung in Flugzeugen.

Ebenfalls aus Deutschland dabei ist das Maschinenbauunternehmen Neumann & Esser, das an Technik zur Wasserstofferzeugung arbeitet, damit Wasserstoff-Tankstellen mit Druckwasserstoff für Brennstoffzellen mit einem Reinheitsgrad von 99,99 Prozent beliefert werden können. Weitere Unternehmen kommen aus Estland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien, zudem sind 200 indirekte Partner wie Universitäten, KMU und Forschungseinrichtungen dabei.

Sie arbeiten an "wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse" ("Important Project of Common European Interest", IPCEI) zur Förderung von Forschung, Innovation und erster gewerblicher Nutzung in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, wie die EU-Kommission schreibt. Das IPCEI Hy2Move genannte Vorhabenpaket unterstütze das EU-Ziel, die Emissionen aus Mobilität und Verkehr um 90 Prozent zu reduzieren, damit die EU bis 2050 klimaneutral wird.

IPCEI Hy2Move ergänzt die drei ersten IPCEIs zur Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Zuvor hatte die EU-Kommission im Juli 2022 mit IPCEI Hy2Tech Förderungen für Vorhaben genehmigt, in denen vorwiegend Wasserstofftechnologien für Endnutzer entwickelt werden. Im September 2022 folgte IPCEI Hy2Use für Wasserstoffanwendungen in der Industrie und im Februar dieses Jahres IPCEI Hy2Infra für Infrastrukturinvestitionen, die nicht unter die ersten beiden Projektbündelungen fallen. Alle drei IPCEIs sollen 2031 abgeschlossen sein. Direkt seien von den Projekten 3600 Arbeitsplätze betroffen, unmittelbar weitaus mehr, schreibt die EU-Kommission.

(anw)