Web-Tipps: Plattformtransparenz
Der Digital Services Act (DSA) ist da: Um tiefere Einblicke ins Meldegeschehen der großen Plattformen zu gewähren, wurde die Transparenzdatenbank überarbeitet.
- Holger Bleich
transparency.dsa.ec.europa.eu/dashboard
Seit August 2023 müssen Anbieter großer Onlineplattformen der EU jede Nutzerbeschwerde zu möglicherweise illegalen Inhalten melden. Das besagen die Meldepflichten für die sogenannten Very Large Online Platforms (VLOP) im EU-Plattformgesetz Digital Services Act. Die VLOPs müssen die Beschwerden über eine Programmierschnittstelle (API) als Fall an die EU übergeben und erklären, ob der Inhalt daraufhin entfernt wurde. Die EU möchte so einen Überblick über die Probleme gewinnen, die Anbieter mit inkriminierten Postings, Bildern oder Videos haben.
Außerdem will sie die Lage transparent machen, beispielsweise für Forscher, Journalisten, aber auch für interessierte Bürger. Im September 2023 stellte die EU erstmals ein rudimentäres Webinterface bereit, mit dem sich die DSA Transparency Database einsehen lässt. Nun hat die Transparenzdatenbank ein schickes Dashboard erhalten, das bessere und tiefere Einblicke ins Meldegeschehen der großen Plattformen gewährt. Bis Anfang Februar 2024 seien über das API bereits mehr als drei Milliarden Meldungen eingegangen, teilte das DSA-Transparenz-Team der EU-Kommission jüngst mit.
Auf dem Dashboard wählt man über das Hamburger-Menü Filter aus, beispielsweise eine bestimmte Plattform wie X, Facebook, TikTok oder YouTube. Auch den Inhaltstyp sowie die gemeldete Art des Rechtsverstoßes kann man selektieren. Die Anbieter müssen angeben, wer die mutmaßlichen Verstöße gemeldet hat: eine interne KI oder Nutzer. Auch dies lässt sich in der Ansicht trennen. Für die grafische Aufbereitung der Ergebnisse nutzt das Transparenz-Team Microsofts Power BI.
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(hob)
