Weiteres Pokern um Baan

Einen Kompromiss in letzter Minute wollen die Gegner einer Übernahme des niederländischen Softwarehauses Baan durch den britischen Konzern Invensys eingehen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Einen Kompromiss in letzter Minute wollen die Gegner einer Übernahme des niederländischen Softwarehauses Baan durch den britischen Konzern Invensys eingehen. Gerade noch rechtzeitig zum Ablauf der Fristverlängerung, die Invensys den Baan-Aktionären für eine Billigung der Übernahme gestellt hatte, machte die opponierende Fraktion Baaninvestors einen Schritt in Richtung Einigung. Die Gruppe, die nach eigenen Aussagen 19,6 Prozent des Baan-Kapitals kontrolliert, will von diesem Posten 60 Prozent an Invensys abgeben.

Damit bleibt das Ziel der Briten, in den Besitz von 95 Prozent aller Baan-Anteile zu kommen, immer noch unrealistisch, weil demnach mindestens 7,6 Prozent bei den Baaninvestors verbleiben. Dennoch verspricht sich die Minderheit, dass Invensys jetzt auf den Deal eingehen wird.

Wie Baan-Chef Pierre Everaert auf der Aktionärsversammlung am 29. Juni erklärt hat, sind die Briten an ihre Offerte nur dann gebunden, wenn die geforderten 95 Prozent Anteile für Invensys zusammenkommen. Andernfalls steht es Invensys frei, die von Baan favorisierte Übernahme fallen zu lassen oder auch mit geringerer Erfolgsquote durchzuziehen. Dann allerdings müssten die Briten bangen, ob sie das angestrebte Ende des börslichen Handels mit Baan-Aktien durchsetzen können, was bei 95 Prozent Aktienmehrheit in einer Hand gesichert wäre. (hps)