Wie in China das höchste Gebäude der Welt entstehen soll

Das Projekt "Sky City" besteht unter anderem aus einem 838 Meter hohen Wolkenkratzer. Der entsteht aus Fertigteilen.

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Changsha ist eine Millionenstadt in China, auch wenn sie im Westen kaum bekannt ist. Dort entsteht bald der höchste Wolkenkratzer der Welt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe – wenn die Behörden mitspielen. 838 Meter hoch soll "Sky City" werden, zehn Meter höher als der Burj Khalifa in Dubai. Das Fundament ist schon ausgehoben.

Chinas Behörden zögern aber, weil die verantwortliche Baufirma BSB das Gebäude in nur vier Monaten aus Fertigmodulen zusammensetzen will. In Dubai benötigten die Arbeiter sechs Jahre. Dem privaten chinesischen Unternehmen wird zwar bescheinigt, dass seine Technologie bis 100 Meter Höhe bedenkenlos eingesetzt werden kann. Im vergangenen Jahr etwa gelang es dem Unternehmen, ein Hotel mit 30 Stockwerken innerhalb von nur 15 Tagen hochzuziehen. Während die oberen Etagen noch fehlten, brannte in den unteren bereits das Licht. Sky City soll aber achtmal so hoch werden.

Es gibt schlicht keine Standards für ein solches Projekt. BSB ist dennoch überzeugt, in diese neue Dimension des Fertigbaus vorstoßen zu können. Die 202 Stockwerke sollen in einer symmetrischen Pyramidenstruktur nach oben wachsen, das Fundament sechs Stockwerke in die Tiefe reichen. Ist der Bau fertig, soll Sky City getreu seinem Namen alles bieten, was ein Stadtbewohner benötigt.

BSB will aber nicht nur schneller und höher, sondern auch um 50 Prozent billiger sein als das herkömmliche Verfahren. Durch die Fertigung fast aller Bauteile in der Fabrik werden kaum Baustoffe verschwendet, weil die Planung effizienter ist. 20 000 Arbeiter fertigen die Module im Werk, 3000 setzen sie später zum höchsten Wolkenkratzer der Erde zusammen. Das spart immense Arbeitskosten. "Das funktioniert so, als ob Kinder mit Legosteinen spielen", behauptet BSB-Fabrikmanager Xiao Changgeng. Der Gebäudekern besteht aus einem Stahlgerüst.

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(bsc)