Wimax-Produktpalette und GSM-Roaming-Tests von Samsung

Marktreifen USB-Sticks und Express Cards stellen die Koreaner Dualmode-Prototypen zur Seite, die in Mobilfunk- und Wimax-Netzen funken und unterbrechungsfrei dazwischen wechseln können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Ungeachtet der – angesichts der bisherig bescheidenen Markterfolge von Wimax – mitunter großspurig daherkommenden Selbstdarstellung des Industrieverbands Wimax Forum setzt Samsung auch auf dem Mobile World Congress auf den Erfolg von mobilem Breitbandfunk gemäß IEEE 802.16 e. Der koreanische Elektronikriese präsentiert in Barcelona eine umfangreiche Palette von Wimax-Endgeräten und – Infrastruktur wie zum Beispiel kompakten Basisstationen zur Versorgung von Gebäuden oder Grundstücken.

Funkt per Wimax oder HSDPA

Hierzu zählen neben Embedded-Modulen und Express Cards für Laptops auch kompakte USB-Sticks, die unter Windows XP und Visa laufen. Trotz ihrer kompakten Bauweise arbeiten auch diese Funkmodule mit Mehrfachantennentechnik (MIMO). Die noch mit dem Namen des in Korea verbreiteten engen Wimax-Verwandten WiBro beschrifteten USB-Sticks in roten Aluminiumgehäusen haben Samsung zufolge Marktreife erlangt. Unter anderem ist ein Zwitter zu sehen, der sowohl Wimax- (bei 2,3 GHz) als auch HSDPA-Signale (2,1 GHz) verarbeitet.

Die Verfügbarkeit und reibungslose Funktion dieser Endgeräte in Kundenhand dürften eine wichtige Rolle für einen erfolgreichen Start des Xohm getauften Wimax-Angebots des US-Telecomkonzerns Sprint Nextel spielen. Am Samsung-Stand anwesende Xohm-Vertreter halten daran fest, dass das Projekt nun Ende April in drei Metropolen starten wird. Auch zeigen sie sich im Gespräch mit heise online zuversichtlich, dass nach einer Phase des "Überdenkens und Nachdenkens" die zwischenzeitlich auf Eis gelegte Kooperation mit Clearwire, dem anderen großen Inhaber von Wimax-Lizenzen für die USA, doch noch zustande kommt. Anstelle des zunächst angepeilten Versorgungsgrads von 100 Millioen US-Bürgern hat Xohm sein Ziel auf nunmehr 70 Millionen Personen in Wimax-Reichweite heruntergeschraubt.

Mit Blick auf die offensichtliche Rivalität zwischen Wimax und Mobilfunknetzen auf Basis von GSM oder WCDMA (UMTS) erscheinen Roaming-Tests zwischen Wimax und Handynetzen, die die Koreaner vorführen, sowie seriennah wirkende Prototypen von Samsung-Handys interessant, die zusätzlich mit einer Wimax-Sendeeinheit ausgerüstet sind. Samsung zufolge klappt bereits das Roaming zwischen einer 802.16e- und einer GSM-Funkzelle immerhin so weit, dass unterbrechungsfreie Datentransfers möglich sind. Für den Handover von Sprachtelefonaten sei es jedoch unabdingbar, dass das Telefonat zwischen Netzen stattfinden, die jeweils auf dem IP Multimedia Subsystem (IMS) basieren. (ssu)