Wirtschaftsforschungsinstitut misst stark sinkende Erwartungen der Autobranche

Die aktuelle Umfrage des Ifo bei der Autobranche misst abnehmendes Vertrauen in die Geschäftserwartungen. Die Autohersteller leiden weniger als ihre Zulieferer.

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Schwenkmontage bei BMW München

Schwenkmontage im BMW-Werk München

(Bild: BMW)

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Von deutlich abnehmendem Vertrauen in die Geschäftserwartungen der Autobranche berichtet eine Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo. Das Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien maß im Oktober einen Wert von minus 35,3 Punkten, nachdem er im Vormonat noch minus 6,3 betragen hatte.

Hauptgrund sei die Sorge um eine ausfallende Nachfrage in der Autoindustrie und bei ihren Zulieferern. Bei den Herstellern seien die Aufträge im Vergleich zum September um 26,2 und die Nachfrage um 38,1 Punkte zurückgegangen. Die ganze Branche sieht ihre Lage hinsichtlich der Nachfrage allerdings deutlich entspannter, hier fiel der Index des Ifo nur von minus 5,1 auf minus 5,7 Punkte.

Die Beurteilung der Erträge durch die Hersteller fiel für das zweite Halbjahr 2022 auf minus 59,7 Punkte, nach plus 33,8 im ersten Halbjahr. Als Lichtblick sehen die Hersteller hingegen den Auftragsbestand. In den nächsten Monaten wollen sie daher mehr produzieren. Das Ifo gibt allerdings zu bedenken, dass eine schleppende Nachfrage bei steigenden Material- und Produktionskosten selbst bei erhöhten Verkaufspreisen die Ertragslage verschlechtert.

Für die Zulieferer der Autobranche hat sich die Lage nach ihrer Selbsteinschätzung stärker verdüstert. Sie bewerteten ihre Ertragslage im zweiten Halbjahr 2022 mit minus 31,0 Punkten schlechter – im ersten Halbjahr 2022 seien es minus 26,4 gewesen. Weil Auftragsbestand und Nachfrage weiter rückläufig seien, wollen den nächsten Monaten weniger produzieren, sagt Ifo. Die Geschäftserwartungen der Zulieferer sanken von minus 30,7 auf minus 37,0 Punkte.

(fpi)